Wenn wir bei dieser Aufzählung hoher Einkommen bei den Manager*innen aufhören, die für ihr Einkommen immerhin noch eine Leistung erbringen müssen, verstellen wir den Blick vor den wirklich hohen Einkommen durch Erbschaften, die zudem noch völlig leistungsfrei erzielt werden könn(t)en.
Am Beispiel BMW lässt es sich gut zeigen:
Ein Durchschnittsmitarbeiter verdiente, sagen wir 50.000 - 60.000 Euro im Jahr. Sie kommen in der Statistik vor.
Der BMW-Vorstandsvorsitzende (Manager) erhielt 2014 7,2 Mio. Euro [1]. Auch sein Einkommen dürfte in der Statistik vorkommen.
Die drei BMW-Erben erhielten 2014 850 Mio. Euro Dividenden [2], wobei allein eine BMW-Erbin jährlich eine Mrd. Euro an Dividenden erzielte [3]. Diese Einkommen tauchen in der Statistik nicht auf, da sich der Aktienbesitz im Besitz von GmbHs befindet, welche wiederum zu 100% den genannten Einzelerben gehören.
[1] https://www.automobil-produktion.de/hersteller/wirtschaft/bmw-chef-reithofer-verabschiedet-sich-mit-rekordgehalt-104.html
[2] http://www.manager-magazin.de/koepfe/quandts-sacken-815-millionen-euro-bmw-dividende-ein-a-1023190.html
[3] http://www.bild.de/geld/wirtschaft/susanne-klatten/bmw-erbin-susanne-klatten-eine-milliarde-in-zwoelf-monaten-32809390.bild.html
Antrag: | Wir teilen den Wohlstand gerechter |
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Antragsteller*in: | Markus Wagener (Köln KV) und 45 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 0%) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 22.04.2017, 11:11 |
Kommentare
Marc Andreßen:
Thomas Hovestadt:
mir scheint es wichtig, die extrem viel Verdienenden genau anzuschauen:
wenn man andererseits zurecht überlegt, dass eine Spreizung von Faktor 50 oder gar 100 zwischen niedrigsten und höchsten Gehältern bereits eine starke Schieflage bedeuten, müssen einem doch sämtliche "Gerechtigkeits-Alarmglocken" klingeln bei sehr hohen Dividenden-Einnahmen:
hier steht beispielsweise einer BMW-Durchschnittsmitarbeiter*in mit sagen wir ca. 50.000 EURO im Jahr andererseits "Verdienste" durch Dividenden von 1 Milliarde gegenüber, ein Faktor 20.000!! - und ein Faktor 40.000!!! zu einem in Deutschland nicht ungewöhnlichen "Normaleinkommen" von jährlich 25.000 EURO - und eine nochmals deutliche höhere Spreizung zu Empfänger*innen von ALGII:
solche Verhältnisse liegen außerhalb meines Gefühles von nachvollziehbarer Gerechtigkeit.
Man sollte Dividenden-Einkünfte und -Vermögen etc. deutlich besteuern, deutlich höher als derzeit,
UND
Spitzengehälter deckeln bzw. Niedrigeinkommen/Mindestlöhne anheben, nicht erst bei einer bereits starken Spreizung um Faktor 100.
"...Von den 2,3 Milliarden Euro Dividende entfallen damit 1,074 Milliarden Euro auf die Quandts..."
(März 2017, siehe:
http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/bmw-eine-milliarde-euro-fuer-stefan-quandt-und-susanne-klatten-a-1139896.html )