Veranstaltung: | 42. Bundesdelegiertenkonferenz Berlin |
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Tagesordnungspunkt: | D Dringlichkeitsanträge |
Antragsteller*in: | Karl-Wilhelm Koch (Vulkaneifel KV) und 67 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 0%) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 19.11.2017, 23:37 |
D-02: Die Erde für unsere Kinder und Enkel lebenswert erhalten!
Antragstext
Die Emission von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen hat im vergangenen Jahr
weltweit – entgegen allen Absichtserklärungen – einen noch nie dagewesenen Rekordwert
erreicht[1]. Die Steigerung des klimaschädlichen Ausstoßes war im Vergleich zum Vorjahr
ebenfalls so hoch wie nie zuvor. Gleichzeitig nahmen die durch die Erderwärmung bedingten
Wetterextreme wie Stürme und Überschwemmungen in einem bisher kaum für möglich gehaltenen
Maß zu. Dies weist auf ein Paradoxon, das politisch nicht verantwortbar ist. Aktive
Gegenmaßnahmen sind unabdingbar.
Das Klimaziel der Konferenz von Paris, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, ist wohl
nicht mehr zu erreichen. Die Erwärmung um 3 °C ist wahrscheinlicher, mit all den bekannten
und noch unbekannten Folgen auf unsere Lebensbedingungen. Notwendige Maßnahmen werden wider
besseres Wissens ausgesetzt, verzögert oder durch europäische und deutsche Politik sogar
verhindert.
Während in Deutschland seit 1990 die Summe der Klimagase verringert werden konnte, stiegen
diese im Verkehrssektor überproportional um 15%.[2] Erfolge durch den Ausbau regenerativer
Energien werden durch emittierende Verbrennungsmotoren[3] wieder aufgefressen. Neuwagen
verbrauchen im Schnitt 42% mehr Kraftstoff als von den Herstellern angegeben[4]. Die
Klimapolitik der Vergangenheit erweist sich als Fake. Die Umsatzzahlen der Autoproduzenten
werden als wichtiger angesehn als saubere Luft und Klimaschutz. Gerade hat der Cheflobbyist
der Automobilindustrie, Matthias Wissmann, zu Lasten des Klimaschutzes und zugunsten des
Autokartells schärfere Grenzwerte der EU in Brüssel verhindert.
Der Flugverkehr ist sträflicherweise bei der Debatte weitgehend außen vor. Dabei liegen hier
neben dem Straßen- und Schiffsverkehr die größten Probleme. „Der Flugverkehr … findet kaum
Beachtung. Noch unerklärlicher wird es, wenn man bedenkt, dass es die Flugzeuge sind, die in
großen Mengen klimawirksame Gase wie CO2, NOx und Wasser in die obere Troposphäre, der
eigentlichen Wetterküche der Erde, tragen“. Die Zunahme der Treibhausgasemissionen des
Flugverkehrs beträgt seit 1990 weltweit 50%, der des gesamten Verkehrssektors hingegen nur
23,9%.[5]
Bündnis 90/Die Grünen ist nicht bereit, verantwortungslose und selbstzerstörerische Politik
hinzunehmen oder einer solchen Politik als grünes Feigenblatt zu dienen. Es ist Zeit zu
handeln. Wir begreifen uns als Anwalt des Klimaschutzes, weil wir künftigen Generationen ein
Leben auf der Erde ermöglichen wollen.
[1] s. Treibhausgasbericht der Weltorganisation für Metereologie (WMO) in
http://www.n-tv.de/der_tag/CO2-in-der-Atmosphaere-erreichte-2016-Rekordwert-
article20109074.html
[2] DW: COP23: Enttäuschung über EU-Klimaplan http://www.dw.com/de/cop23-klima-verkehr-eu-
kommission/a-41305476
[3] Kraftfahrtbundesamt: Bestand in den Jahren 1960 bis 2017 nach Fahrzeugklassen
https://www.
kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/FahrzeugklassenAufbauarten/b_fzkl_zeitreihe.html
[4] s. Studie der International Council on Clean Transportation (ICCT) in Zeit-Online
http://www.zeit.de/mobilitaet/2017-11/studie-icct-benzin-verbrauch-hersteller-angaben-
differenz
[5] Heise: Treibhausgase gegen Luftschadstoffe
https://www.heise.de/tp/features/Treibhausgase-gegen-Luftschadstoffe-3416159.html
Begründung
Begründung: erfolgt mündlich
Begründung der Dringlichkeit: Die dem Antrag zugrunde liegende Ereignisse und Erkenntnisse (wie Ergebnisse der COP23 und die Entschärfung der Klimaziele im Verkehrsbereich auf EU-Ebene) erfolgten nach Antragsschluss bzw. waren erst danach zu erlangen.
Kommentare
Stephan Wiese:
Martin Verlinden:
Matthias Dittmer:
wir stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Motiviert von der höchsten Emission und der höchsten jährlichen Steigerungsrate der Emission von CO2, die es je gab, sowie von den faktenschaffenden Aktivitäten der geschäftsführenden Bundesregierung wollen wir eine Resolution auf der BDK verabschieden, die die Notwendigkeit unserer grünen Forderungen benennt, aber unseren Verhandler*innen in der Wahl der Mittel Spielräume lässt.
Stephan Wiese:
Manfred Seibel:
So können wir nicht ernsthaft in Koalitionsverhandlungen gehen.
Karl-Wilhelm Koch:
Susanne Schröer:
Susanne Schröer
KV Landau
Mario Hüttenhofer:
"3. Die Erhebung einer Abgabe auf fossile Energieträger ab Förderanlage bzw. Eingangshafen, die gleichmäßig und aufkommensneutral an die Bürger zurückgegeben wird."
Wer diesen Punkt unterstützen möchte, wendet sich bitte an mario.huettenhofer@3dfab.net.
Vielen Dank!