| Veranstaltung: | 45. Bundesdelegiertenkonferenz Karlsruhe | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | GSP-F Fortschritt gestalten | 
| Status: | Beschluss (vorläufig) | 
| Beschluss durch: | Bundesdeligiertenkonferenz | 
| Beschlossen am: | 21.11.2020 | 
| Angelegt: | 22.11.2020, 12:48 | 
| Antragshistorie: | Version 1  | 
Kapitel 3: Fortschritt gestalten
Beschlusstext
Kapitel 3: Fortschritt gestalten
Wissenschaft und Forschung
(138) Im Zentrum allen Fortschritts steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit. Der 
wissenschaftliche, technologische und gesellschaftliche Wandel muss so gestaltet werden, 
dass er Mensch und Umwelt nützt.
Wissenschaft und Forschung
(139) Freie Wissenschaft und freie Forschung schaffen Zukunft, indem sie einen 
unverzichtbaren Beitrag zur vernunftgeleiteten Verständigung der Menschheit über gemeinsame 
Herausforderungen leisten. Vielfalt an Wissen und Zugängen ermöglicht zukunftstaugliche 
Lösungen bei Krisen. Frei denken und experimentieren, auch ohne unmittelbaren 
Verwertungszweck, ist Basis für neue Ideen und Kreativität. Forschungs- und Erfindungsgeist 
helfen, Transformationen zu gestalten. Sie können nur in Freiheit gedeihen und genießen zu 
Recht besonderen Schutz, nicht zuletzt vor staatlichen Eingriffen. Forschung ist offen für 
die Beteiligung der Gesellschaft im Sinne einer Bürger*innen-Wissenschaft (Citizen Science).
(140) Forschungsergebnisse auf der Basis von freiem Denken und Experimentieren sind zunächst 
Möglichkeiten – mit Vor- und Nachteilen. Sie bieten gesellschaftliche Chancen, tragen aber 
auch das Risiko, missbraucht zu werden. Demokratische Politik schützt die Unabhängigkeit und 
Freiheit von Wissenschaft und Forschung. Das beinhaltet die Freiheit, an bestimmten 
Entwichlungen nicht weiterzuarbeiten, wenn sie gegen ethische Grundprinzipien verstoßen. 
Politik gestaltet nach dem Vorsorgeprinzip und am Gemeinwohl orientiert Leitplanken für die 
Nutzung und Anwendung. Die zivile Ausrichtung von Wissenschaft ist zentral.
(141) Mithilfe der Wissenschaft kann unsere Gesellschaft die vor uns liegenden 
Herausforderungen in Angriff nehmen, wie etwa die Wasserknappheit oder die Klimakrise. 
Wissenschaftlich-technologischer Fortschritt hat menschliches Leben fundamental verbessert. 
Er hat aber auch zu vielen globalen Krisen beigetragen und ist zugleich ein Weg, sie zu 
lösen.
(142) Um qualifiziert abwägen und entscheiden zu können, braucht es Forschung. Forschung an 
Technologien braucht auch die Forschung zu ihren Risiken und Auswirkungen. Ethische Fragen 
müssen in der Wissenschaft und mit der Gesellschaft diskutiert und demokratisch verhandelt 
werden. Gute Politik orientiert sich an nachprüfbaren Fakten und wissenschaftlichen 
Erkenntnissen. Wissenschaft kann Politik jedoch nicht ersetzen.
(143) Gerade die freie, auf Neugier und Erkenntnis gerichtete Grundlagenforschung ist neben 
der Anwendungsforschung zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen 
ausreichend abzusichern. Wir brauchen eine Vielzahl von Alternativen und können angesichts 
der vielfältigen Krisen in der Welt keine Möglichkeit, sie zu bewältigen, von vornherein 
ausschließen. Entsprechend brauchen wir mehr und strukturell gut ausfinanzierte 
Grundlagenforschung innerhalb eines starken, weltoffenen und global vernetzten europäischen 
Forschungs- und Hochschulraums, der Freiheit und Unabhängigkeit sichert.
(144) Grundlage für das gesellschaftliche Vertrauen in Wissenschaft sind hohe Standards 
wissenschaftlicher Arbeit sowie ein Grundwissen über wissenschaftliche Herangehensweisen. 
Die Etablierung methodischer Standards und Überprüfung wissenschaftlicher Ergebnisse obliegt 
der Gemeinschaft der Wissenschaftler*innen. Forschung muss sich immer auch kritisch 
reflektieren, in allen Disziplinen Machtverhältnisse hinterfragen und vielfältig in der Wahl 
von Methoden, Theorien und Arbeitsweisen sein. Darüber hinaus sind der freie 
Informationsaustausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, die Überprüfbarkeit von 
Interessenskonflikten sowie der öffentliche Zugang zu Forschungsergebnissen und 
Datengrundlagen Grundprinzipien einer demokratischen Wissenschaft. Öffentliche Regulierung, 
beispielsweise der Zulassung neuartiger Technologien oder Präparate, legitimiert sich durch 
demokratische Prozesse.
(145) Eine freie, auskömmlich öffentlich finanzierte Wissenschaft muss auch der Gesellschaft 
mit Offenheit gegenübertreten. Deswegen braucht es Transparenz darüber, wie Forschung 
finanziert wird, welche Projekte und Themen beforscht werden. Forschungsförderung zielt auf 
Erkenntnisgewinn. Öffentlich finanzierte Forschungsergebnisse müssen der Gesellschaft im 
Sinne der Open Science zugänglich gemacht werden.
(146) Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind als unabhängige öffentliche Einrichtungen 
auch für das Entstehen sozialer und technologischer Innovationen unabdingbar. Das 
funktioniert nur mit einer auskömmlichen Grundfinanzierung der Wissenschaft, die eine 
Unabhängigkeit von Drittmittelfinanzierung und somit freie Bildung und Forschung aus 
Neugierde ermöglicht. Die Verzahnung von Lehre, Wissenschaft und Gesellschaft sichert ihren 
Bildungsauftrag, der sich am Gemeinwohl orientiert.
(147) Hochschulen waren und sind ein Ort der kritischen Selbstreflexion unserer 
Gesellschaft. Wissenschaft analysiert gesellschaftliche Veränderungen, erkennt frühzeitig 
politische Umbrüche und diskutiert sie. In einer komplexer werdenden Welt gewinnen Geistes- 
und Sozialwissenschaften sowie ihre interdisziplinäre Verzahnung mit den Ingenieurs- und 
Naturwissenschaften an Bedeutung, ebenso plurale Ansätze innerhalb der Disziplinen.
(148) Wissenschaftler*innen und Studierende brauchen zeitliche und inhaltliche Freiräume, um 
aus dem Studium mehr mitzunehmen als nur berufsbezogenes Wissen. Bildung dient zuallererst 
der menschlichen Entfaltung. Das Studium soll frei, partizipativ und grundsätzlich für alle 
gebührenfrei sein. Studieren muss unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Lebenslagen 
sowie unabhängig von sozialer und geographischer Herkunft möglich sein. Das Studium muss 
diskriminierungsfrei, familien- und gendergerecht sein. Nachhaltig finanzierte 
Studierendenwerke sichern ein hürdenfreies Studium. Forschung braucht Vielfalt an Talenten.
(148-2) Personengruppen und Perspektiven, die bislang im Wissenschaftssystem 
unterrepräsentiert sind, sollen gezielt eingebunden und gefördert werden. Eine demokratische 
Hochschulkultur braucht eine starke Selbstverwaltung und die gleichberechtigte Teilhabe und 
Mitbestimmung aller Statusgruppen. Dafür bedarf es verfasster Studierendenschaften und einer 
ausgeglichenen Besetzung aller Hochschulgremien. Sozial verträgliche Arbeitsbedingungen und 
verlässliche Beschäftigung sind die Grundlage, damit (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen frei 
und ohne Selbstausbeutung forschen und lehren können.
(149 neu) Die Menschheit gewinnt durch Raumfahrt Erkenntnisse über die fundamentalen Fragen 
des Universums und unseren Planeten, mehr Verständnis für globale Probleme sowie 
technologische Innovationen. Daher soll Europa den Zukunftssektor Raumfahrt stärken, 
internationale Wissenschaftkooperationen vorantreiben, seinen unabhängigen Zugang zum All 
erhalten und am Astronaut*innen-Programm festhalten. Der Weltraum darf ausschließlich 
friedlich und zum gemeinsamen Wohle der Menschheit erkundet und genutzt werden. Dazu bedarf 
es eines neuen internationalen Rechtsrahmens, der auch private Akteure klarer regulieren 
muss.
Bioethik
(149) Im medizinischen Bereich stellen sich ethische Fragen nach den Grenzen des Handelns 
ganz besonders. Vor allem dort, wo durch Veränderungen des Erbguts auch das Leben künftiger 
Generationen betroffen ist. Eingriffe in die menschliche Keimbahn müssen ausgeschlossen und 
der strenge Embryonenschutz, der bereits eine Selektion von Embryonen ausschließt, muss 
beibehalten werden.
(150) In der Medizin braucht es eine vorausschauende Ethik mit klaren Kriterien: 
Menschenwürde, Freiheit und Selbstbestimmung sowie Verantwortung gegenüber den nachfolgenden 
Generationen. Vorausschauend können zum Beispiel Moratorien sein, um ethische Grenzfragen 
genauer beurteilen sowie Risiken, Gefahren und Auswirkungen auf künftige Generationen 
exakter abschätzen zu können oder Forschungen auch gar nicht durchzuführen. Das Klonen von 
Menschen ist auszuschließen. Tierversuche müssen konsequent reduziert und überflüssig 
gemacht werden.
(151) Menschen sollen selbstbestimmt Entscheidungen über ihren Körper und ihr Leben treffen 
können. Voraussetzung dafür ist eine umfassende Information, damit Vor- und Nachteile 
abgewogen werden können.
(152) Reproduktionsmedizin kann die Möglichkeiten zur selbstbestimmten Elternschaft, 
insbesondere für kinderlose, für queere, inter und trans Personen mit Kinderwunsch, 
erweitern. Neue Möglichkeiten erfordern Abwägungen, welche Methoden medizinisch und ethisch 
vertretbar sind. Die Reproduktionsmedizin hat Grenzen, wo sie die Gesundheit der Betroffenen 
oder Dritter schädigt. Der Zugang muss diskriminierungsfrei sein. Frauen, aber auch inter 
und trans Personen, müssen frei von patriarchaler Bevormundung und ökonomischem Druck 
entscheiden können, ob und welche Möglichkeiten sie in Anspruch nehmen. Alle Kinder 
benötigen einen klaren Rechtsstatus. Das Persönlichkeitsrecht auf Wissen der eigenen 
Abstammung muss für alle Kinder gewahrt werden.
(153)
In Medizin und biotechnologischen Anwendungen konnten durch die Gentechnik wichtige 
Fortschritte erzielt werden, während im Agrarbereich ihre Anwendung zu neuen Problemen 
geführt hat. Wie bei jeder Technologie muss der politische Kompass zum Umgang mit alten wie 
neuen gentechnischen Verfahren sein, einerseits die Freiheit der Forschung zu gewährleisten 
und andererseits bei der Anwendung Gefahren für Mensch und Umwelt auszuschließen. Nicht die 
Technologie, sondern ihre Chancen, Risiken und Folgen stehen im Zentrum. Es gilt daher, an 
einem strengen Zulassungsverfahren und am europäisch verankerten Vorsorgeprinzip 
festzuhalten. Dazu bleiben Risikoprüfungen auf umfassender wissenschaftlicher Basis und eine 
Regulierung nötig, die unkontrollierbare Verbreitung ausschließen und über eine verbindliche 
Kennzeichnung die gentechnikfreie Produktion und die Wahlfreiheit der Verbraucher*innen 
schützen. Entsprechend braucht es eine Stärkung der Risiko- und Nachweisforschung. Gerade im 
Agrarbereich soll die Forschung zu alternativen Ansätzen, die auf traditionelle und 
ökologische Züchtungsverfahren setzen, gestärkt werden.
Digitalisierung
(154) Die transformative Kraft der Digitalisierung ist ein großes gesellschaftliches 
Versprechen. Sie ermöglicht Schlüsseltechnologien, die Wissenschaft voranbringen, Ressourcen 
einsparen, das Gesundheitssystem unterstützen und den Verkehr effizienter lenken. Politik 
hat die Aufgabe, die digitale Zukunft durch wertegeleitete Regulierung, Anreize und gezielte 
Förderung so zu gestalten, dass sie unseren gesellschaftlichen Werten und Rechten 
entspricht. Ziel dabei ist es, Grundrechte zu verteidigen, die sozial-ökologische 
Transformation voranzutreiben, den sozialen Zusammenhalt und die demokratische, kulturelle, 
materielle und barrierefreie Teilhabe möglichst aller Menschen zu gewährleisten, 
insbesondere im Sinne nachfolgender Generationen. Digitalisierung ist konsequent an 
Nachhaltigkeit auszurichten und so zu gestalten, dass sie Freiheit und Selbstbestimmung 
stärkt statt sie einzugrenzen. Voraussetzung dafür ist, die offene und demokratische 
Diskussionskultur auch online zu wahren, eine zunehmende Militarisierung ziviler 
Infrastrukturen zu verhindern und einem nur von wirtschaftlichen Interessen dominierten 
Internet entgegenzutreten. Eine selbstbestimmte digitale Zukunft ist nur möglich durch den 
Aufbau notwendiger Expertise und deren Sicherung in einer engen europäischen und 
internationalen Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlichen Stellen und 
Zivilgesellschaft.
(155) Ein Mensch ohne Privatsphäre ist niemals frei. Transparenz, Nachvollziehbarkeit und 
Nichtdiskriminierung bei der Verarbeitung von Daten sind sicherzustellen, sowohl beim Staat 
als auch privaten Akteuren. Daten- und Menschenrechtsschutz, die informationelle 
Selbstbestimmung, die informationstechnische Integrität und Sicherheit gilt es, entschlossen 
zu verteidigen und auszubauen. Die Verantwortung dafür darf nicht allein auf das Individuum 
abgeschoben werden. Entsprechend sind kollektive Schutz- und Abwehrrechte sowie die digitale 
Souveränität zu stärken. Digitale Angebote anonym nutzen zu können, erfüllt eine wichtige 
Schutzfunktion und ist zugleich Ausdruck digitaler Freiheit und Selbstbestimmung, 
insbesondere für vulnerable Gruppen.
(156) Offenheit muss ein Leitprinzip für den digitalen Wandel sein. Die Verfügbarkeit von 
Daten ist durch europäische, datenschutzkonforme, dezentrale und kooperative Datenökosysteme 
zu ermöglichen und zu fördern. Sie sind beispielsweise Grundlage für intelligente Medizin, 
vernetzte Mobilität und eine diverse Digitalwirtschaft. Übermäßige Datenmacht und sich 
selbst verstärkende Datenmonopole sind zu verhindern und aufzubrechen. Offene Daten, offene 
Software, offene Standards und offene Schnittstellen müssen politisch gefördert werden und 
Standard sein, wenn öffentliche Gelder aufgewendet werden.
(157) Jeder Mensch hat ein Recht, sich frei zu informieren und zu kommunizieren, sowie auf 
einen offenen und schnellen Zugang zum Internet. Statt digitaler Schranken entlang 
nationaler Grenzen, muss der online-gestützte grenzüberschreitende Austausch gewährleistet 
werden. Die digitale Transformation kann allen Individuen mehr Macht verleihen. Große Teile 
gesellschaftlicher Willensbildung und der dafür notwendigen Debatten spielen sich inzwischen 
digital ab, einhergehend mit weitaus größeren Beteiligungsmöglichkeiten. Diese Potentiale 
müssen besser für demokratische Prozesse nutzbar gemacht und vor Manipulationen und 
Desinformation geschützt werden. Aufgrund niedrigschwelliger Eingriffsmöglichkeiten für 
Unternehmen und staatliche Stellen, benötigen digitale Räume einen besonderen Schutz.
(158) Übermäßige Datenmacht und Datenmonopole gilt es zu verhindern und aufzubrechen. 
Unternehmen und Behörden, die über viele Daten verfügen, müssen ihre Daten außerhalb von 
B2B- oder Industrieplattformen der Allgemeinheit anonymisiert zur Verfügung stellen. Open 
Source, Open Data und höchste Daten- und Verbraucher*innen-Schutz-Standards sind die 
europäische Antwort, um einer unkontrollierten Datenmacht von Staaten wie von Unternehmen 
entgegenzuwirken.
(159) Datenverarbeitende und selbstlernende Systeme haben das Potential, neues Wissen zu 
generieren und so nachhaltigeres Handeln zu ermöglichen. Sie greifen aber auch teils direkt 
in die Lebenswelt der Menschen ein und treffen eigene Entscheidungen. Deshalb braucht es für 
diese Systeme klare, abgestufte Regeln zur Nachvollziehbarkeit, zum Datenschutz und zur 
Datenqualität um Kontrolle und Haftung zu ermöglichen.
(160) Ethisch-normative Prinzipien dürfen nur von Menschen aufgestellt werden. 
Automatisierte Entscheidungen müssen von natürlichen oder juristischen Personen verantwortet 
werden. Entscheidungen über Leben und Tod dürfen nur von Menschen getroffen werden, nicht 
von Maschinen und Algorithmen.Algorithmen können dabei helfen, Entscheidungen ohne 
Vorurteile zu treffen. Es braucht gesetzliche Regelungen und Rahmenbedingungen, damit sie 
bestehende Vorurteile nicht verstärken sondern aktiv zu deren Abbau beitragen.
(160a) Digitalisierung verändert die Prozesse in den Unternehmen. Das hat Auswirkungen auf 
die Arbeit im Betrieb, auf Tätigkeitsinhalte, Qualifikationsanforderungen und 
Arbeitsorganisation der Beschäftigten. Es gilt die Potenziale für gute Arbeit zu nutzen, 
indem die Mitbestimmung gestärkt wird. Ziel ist, die Digitalisierung sozial zu gestalten, 
damit die Wirtschaft und auch die Beschäftigten davon profitieren.
(161) Frauen sollen die digitale Welt gleichberechtigt mitgestalten.. Diversität ist 
entscheidend für Innovation und Fairness. Es gilt, geschlechtsspezifische Stereotype sowie 
von männlichen Erwerbsmodellen dominierte Machtstrukturen und Arbeitsformen in den 
Digitalunternehmen aufzubrechen, damit Frauen sich deutlich stärker in der Digitalwirtschaft 
etablieren und Vorbilder sein können. Dabei spielt auch das Bildungssystem eine 
entscheidende Rolle.
(162) Kinder, Heranwachsende, benachteiligte und verletzliche Menschen benötigen in der 
digitalen Welt speziellen Schutz. Ihre selbstbestimmte Teilhabe an der digitalen Welt ist zu 
fördern und ihr Zugang zu elementaren digitalen Gütern und Dienstleistungen zu 
gewährleisten.
(163) In einer global verflochtenen Welt ermöglichen technologische Offenheit und 
Kooperation Fortschritt für das Gemeinwohl. Damit sich Europas Bürger*innen in dieser Welt 
mündig, aufgeklärt und damit selbstbestimmt bewegen können, braucht es eine größere 
technologische Souveränität der Europäischen Union, basierend auf hohen Standards der 
Sicherheit, der Resilienz und des Datenschutzes. Dies ist der Gegenentwurf sowohl zum 
ungezähmten Datenkapitalismus als auch zu autoritär gelenkter staatlicher Überwachung.
. In einer Wertesystemkonkurrenz zwischen einem regulierten kapitalistischen und einem 
autoritär gelenkten Fortschritt geht es um eine größere technologische Souveränität Europas, 
damit sich Europas Bürger*innen auch in einer technisierten Welt mündig, aufgeklärt und 
damit selbstbestimmt bewegen können. Das gilt insbesondere für die kritische Infrastruktur. 
Zentrale Technologien soll Europa mit seinen Werten mitgestalten. Es braucht daher eine 
starke europäische Vernetzung von Spitzenforscher*innen, damit Europa nicht von wesentlichen 
Zukunftstechnologien abgehängt wird. Digitales Aufrüsten und die Militarisierung ziviler 
Infrastrukturen muss durch ein entschlossenes internationales Vorgehen verhindert werden.
(164) Der Innovationsstandort Europa soll im globalen Kontext gestärkt und ausreichend 
finanziert werden. Das umfasst die stärkere Förderung offener Hard- und Software sowie 
offener Standards. Dem Gedanken der Demokratie widersprechen Akkumulationen von Märkten, aus 
denen weltweit agierende Konzerne hervorgehen, die mächtiger sind als Staaten.

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