Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, sie muss dem Menschen angepasst werden. In Kitas geht es um die Entwicklung der sechs Sinne, und eine zweidimensionale Bildschirmwelt hat hier nichts verloren, sie lässt diese Entwicklung verkümmern.
Bisher zeigen die meisten Studien, dass die Digitalisierung des Unterrichts die sozialen Unterschiede verschärft. In Australien wurden milliardenschwere Schul-Digitalisierungsprogramme wieder zurückgenommen, weil kein messbarer positiver Effekt zu sehen war. In den USA gilt als Geheimtipp, im Unterricht handschriftlich mitzuschreiben und nicht auf eine Tastatur einzuhämmern, weil so das Verstehen und das Gedächtnis trainiert werden.
Wir sollten die internationalen Erfahrungen mit der Digitalisierung der Schulen zur Kenntnis nehmen und nicht den Werbesprüchen der Bildungsindustrie nachlaufen, die ihre Produkte vermarkten will (Lernprogramme, Clouds, Hardware). Zudem ist die Frage der Überwachung und der Vermarktung der sensiblen Personendaten von Kindern und Jugendlichen noch völlig ungeklärt.
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