Veranstaltung: | 49. Bundesdelegiertenkonferenz Karlsruhe |
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Tagesordnungspunkt: | W-EP Wahl der Europaliste |
Antragsteller*in: | Alexandra Werwath (KV Bremen-Mitte) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 21.11.2023, 11:04 |
W-EP-64: Bewerbung: Alexandra Werwath
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
mit einem starken Votum für die Europaliste meines Landesverbandes Bremen bewerbe ich mich auf dieser BDK um einen aussichtsreichen Listenplatz. Mit eurer Unterstützung kämpfe ich für ein klimaneutrales Europa, eine starke maritime Wirtschaft, gute Jobs und eine saubere Schifffahrt!
Der Green Deal für unsere Hafenwirtschaft ist unser Weg in die Zukunft!
Ich bin Anfang der 90er Jahre in Bremen geboren. Nur wenige Jahre später hing das wirtschaftliche Schicksal unseres Bundeslandes und damit die Existenz vieler Menschen hier mal wieder an einem seidenen Faden. Die Werftenkrise, die seit den 60er Jahren immer wieder zu Schließungen führte, verlangte erneut Opfer. Eine Großwerft schloss, und über 20.000 Menschen verloren ihre Arbeitsplätze an Nord- und Ostsee. Das große Werftensterben als Folge falscher Entscheidungen in Europa und fehlender Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China und Korea führten in vielen Küstenstädten zu einem kollektiven Trauma, das bis heute nicht überwunden ist. Die Folge war Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit für Tausende von Familien und hat uns nicht zuletzt die Wettbewerbsfähigkeit und die Vorreiterrolle Europas gekostet. Diesen Fehler dürfen wir nicht noch einmal begehen!
Die maritime Wirtschaft steht in den nächsten Jahren vor riesigen Herausforderungen. Die Automatisierung und Digitalisierung sind auch in der Hafenwirtschaft vorangeschritten. Die Corona-Pandemie, ein eingebrochener Welthandel und die neue Abhängigkeit von Lieferketten stellen tausende von Jobs auf dem Spiel und damit den Wohlstand unseres Kontinents. Deshalb brauchen wir ein Transformationsversprechen für die Menschen. Der Green Deal ist die richtige Antwort darauf, aber wir müssen ihn auch zu den Leuten bringen!
Die Aufgaben sind groß, aber wir schaffen es gemeinsam mit Bündnispartnern aus der Zivilgesellschaft, den Unternehmen, den Gewerkschaften und Euch!
Den erneuerbaren Energien Rückenwind geben und die Zukunft sichern:
Die Erreichung unserer Klimaziele ist mittlerweile von entscheidender Bedeutung für unsere zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit. Gelingt es uns nicht, setzen wir den Frieden in Europa aufs Spiel. Wir brauchen endlich eine offensive Strategie in der Windkraft, um unsere Klimaziele zu erreichen und unsere Unabhängigkeit zu wahren. Mit dem EU Wind Power Action Plan ist die Kommission einen wichtigen Schritt gegangen. Das muss jetzt aber auch umgesetzt werden. Wir brauchen wieder eine europäische Windkraftanlagenproduktion, um Jobs, Unabhängigkeit und Wohlstand zu schaffen.
So schützen wir unsere Souveränität: Europäische Häfenkooperation statt Konkurrenzfalle
Die maritime Wirtschaft ist bedeutend für die sozial-ökologische Transformation und unsere Energieversorgung und -souveränität, wie die letzten Monate seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gezeigt haben. Deshalb brauchen wir endlich eine Europäische Hafenstrategie, die faire Wettbewerbsbedingungen zwischen europäischen Häfen sicherstellt. Überbietungswettbewerbe in schlechten Arbeitsbedingungen und falschen Deals bringen uns nicht weiter. Hamburg und Rotterdam oder Piräus und Genua – wir müssen raus aus der Konkurrenzfalle! Wir brauchen alle Häfen in einer klugen Strategie, um die Resilienz des europäischen maritimen Standorts auch gegenüber ausländischen Investoren zu stärken, die den Erwerb und die Kontrolle der europäischen maritimen Infrastruktur im Blick haben.
Ihr könnt euch noch alle an die Nachrichten letztes Jahr erinnern, dass ein Hamburger Hafenterminal an den chinesischen Staatskonzern Cosco verkauft werden sollte. Der gleiche Staatskonzern, der nach der Finanzkrise in Griechenland auch den Hafen in Piräus gekauft hat. Ein Verkauf, der mit der Hoffnung nach mehr Handelsmöglichkeiten und Investitionen verbunden war. In Wirklichkeit wäre das ein schlechter Deal gewesen. Er hätte unsere Sicherheit und Souveränität bedroht. Hätte es uns Grüne nicht gegeben, wäre dieser Deal zustande gekommen. Leider liegt es bisher nicht im Interesse der Europäischen Union, ausländische Investitionen in kritische Infrastruktur, wie Häfen, sorgfältig zu prüfen, um Abhängigkeiten zu begrenzen. Das müssen wir ändern. Das will ich ändern. Der Ausverkauf wichtiger Infrastrukturen war schließlich noch nie richtig.
Die Schifffahrt grün machen!
Europa kann nicht ohne den Welthandel existieren, unsere Industriestandorte sind darauf angewiesen. Aber wir können die Klimakrise nicht weiter ignorieren. Deshalb brauchen wir jetzt Antworten!
Der Klimawandel erfasst immer stärker die Ökologie von Meeren, Küsten und Flüssen. Das Ziel der Klimaneutralität verlangt von der Schifffahrtsbranche einen gewaltigen Kraftakt, um den Strukturwandel in Richtung nachhaltiger Antriebstechnologien zu vollziehen. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass wir Häfen dabei unterstützen, schnell eine klimaneutrale Versorgung aufzubauen. Wir brauchen dringend eine Beschleunigung der schiffsseitigen Zulassung für erneuerbare Antriebstechnologien, um den Umstieg zu fördern. Nur so können fossile und biogene Brennstoffe im Verkehr endlich der Vergangenheit angehören. Mein Ziel ist ein treibhausgasneutraler Schiffsverkehr. Wir treiben die Dekarbonisierung und Umweltfreundlichkeit der Schifffahrt voran.
Mein Name ist Alexandra Werwath. Ich bin Kind der norddeutschen Küste. In Bremen durfte ich knapp sechs Jahre lang Landesvorsitzende sein.
Während dieser Zeit habe ich zwei Mal erfolgreich eine rot-grün-rote Regierung ausgelotet und verhandelt, gesellschaftliche Bündnisse mit unterschiedlichen Akteuren geschmiedet und grüne Politik umgesetzt. Meine Erfahrung und meine Leidenschaft möchte ich nun in das Europäische Parlament einbringen.
Ich freue mich über Euer Vertrauen und Eure Unterstützung!
Herzlich,
Eure Alexandra
P.S. Solltet ihr noch Fragen haben, schreibt mir gerne unter alexandra.werwath@gruene-bremen.de
GRÜNES:
2023: Votenträgerin Landesverband Bremen
2017-2023 Landesvorsitzende GRÜNE Bremen
seit 2019 kommunalpol. Mandat im Ortsbeirat Östl. Vorstadt, Bremen
2012-2014 Bundesvorstand GRÜNE JUGEND
Beruflich:
seit 2020 Mitarbeiterin einer Europaabgeordneten
Studentische Hilskraft BUND Bremen
Ausbildung:
2012-2019 Studium der Soziologie (Schwerpunkt: Geschlechter- & Stadtsoziologie)
Mitgliedschaften:
ver.di, BUND Bremen, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Europa-Union