Ein Beispiel dafür ist die Überflutung der Märkte Westafrikas mit Masthähnchen und Schlachtresten aus der industriellen Massenproduktion der Fleischkonzerne in Europa. Länder wie Ghana hatten eine eigene erfolgreiche Produktion aufgebaut und wurden durch IWF/Weltbank bei der Schuldenreduktion zu „freien und offenen Märkten“ gezwungen. Betroffen davon sind v.a. die Kleinbäuer*innen im Agrarbereich vor Ort, die ihre Produkte auf den lokalen Märkten anbieten, die auch die EU im Überschuss produziert. Neben Fleisch, Milch und Getreide ist dies auch Gemüse wie Zwiebeln. Verarbeitete EU-Lebensmittel verdrängen einheimische Angebote, z.B. der hochsubventionierte Weizen für Weißbrot, und einheimische Sorten wie Sorghum und Hirse werden vom Markt gedrängt. Beim EU-Mercosur-Abkommen ist der Schutz des Regelwaldes und der dort lebenden indigenen Bevölkerung völlig ungeklärt. Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck machen sich für das Abkommen stark. „In der jetzigen Form sehe ich nicht, wie die Ampel zustimmen kann“, sagte die Grünen-Europapolitikerin Anna Cavazzini. Der Kommissionsvorschlag zum Waldschutzprotokoll sei „zahnlos“ und widerspreche dem Koalitionsvertrag. Das Bekenntnis der Ampel zum Mercosur-Vertrag ließen die deutschen Grünen im vergangenen Jahr nur unter der Bedingung zu, dass daran ein effektiver Schutz des Regenwalds gekoppelt wird.
Antrag EP-Kapitel: | C – Was Frieden schützt |
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Antragsteller*in: | Klemens Griesehop (KV Berlin-Pankow) und 49 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 36%) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: EP-FR-01-876-3 |
Eingereicht: | 05.10.2023, 18:04 |