Veranstaltung: | 49. Bundesdelegiertenkonferenz Karlsruhe |
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Tagesordnungspunkt: | W-EP Wahl der Europaliste |
Antragsteller*in: | Katrin Langensiepen (KV Hannover) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.11.2023, 13:18 |
W-EP-15: Bewerbung: Katrin Langensiepen
Bewerbungstext
Liebe Freund*innen und Freunde,
als ich 2019 dank Eurer Unterstützung ins europäische Parlament gewählt wurde, zogen wir Erstmandatierten hoch motiviert in dieses ehrwürdige Haus- und dann kam Corona.
Aller Herausforderungen und Unsicherheiten zum Trotz, hatten wir die Möglichkeiten und die Kraft zu handeln. Ja, das Europäische Parlament war handlungsfähig!
Wir waren in der ersten Stunde vielleicht nicht immer perfekt, aber wir haben vieles aus den Krisen von 2007/2008 gelernt. Wir haben gelernt, dass man in soziale Standarts und Gesundheit investieren muss. Wir haben Schulden aufgenommen, haben Impfstoffe verteilt und die Ärmsten in der Europäischen Union nicht vergessen.
Europa kann „Sozial“ und das bedeutet die Ärmsten langfristig aus der Armut zu holen
Corona hinterließ massive Spuren: es spaltete, es ließ viele Erkrankte zurück, besonders betroffen waren wir Frauen, die doppelte Arbeit leisten mussten -und die Kinder. Post Covid, Post Vac oder auch MECFS sind Begriffe, der durch die Medien kursierten, aber Erkrankte und Familien EU-weit in Verzweiflung und Armut trieb. Als Mitglied des Sonderauschuss Covid lag und liegt uns die Aufarbeitung dieser furchtbaren Pandemie am Herzen. Diese Menschen sind nicht sichtbar, bekommen kaum medizinische Hilfe oder: die Falsche. Es wird nicht die letzte Krise sein und hier müssen wir als EU zukünftig auf diese Arten von Erkrankungen und ihre Folgen vorbereitet sein.
Mit dem Green Deal haben wir Grüne in harten Verhandlungen gezeigt, dass uns Menschen, die in Armut leben, wichtig sind. Zum ersten Mal in der Geschichte der EU haben wir einen Klima-Sozialfonds geschaffen, einen Fonds, der Geld bereitstellt, um in Gebäudesanierungen und grüne, emissionsfreie Mobilität zu investieren, mit dem Ziel Menschen langfristig aus Energie- und Mobilitätsarmut zu helfen. Denn nein: nur weil ich arm bin, habe ich es nicht verdient, in dreckigen Butzen zu hausen, schlechtes Essen zu essen und in stinkenden Bussen zu fahren.
Ich bin angetreten für ein soziales Europa zu kämpfen und in Teilen haben wir geschafft:
Einen EU weiten Mindestlohn einzuführen und das Lohnentgeldtransparenzgesetz für Frauen zu schaffen, was bedeutet, dass Betriebe darlegen müssen, wie viel Männer und Frauen für die gleiche Arbeit verdienen.
All das sind Erfolge und hier dürfen wir in der Umsetzung nicht nachlassen. Frauenrechte sind in Gefahr, Rechte von behinderten Menschen ist nicht nur ein ,,goodie“, Rechte von queren Menschen, Rechte von Geflüchteten will man wieder einkassieren, Klimawandel gibt es nicht oder: es ist alles so schlimm, der Kampf die Folgen einzudämmen, lohne sich nicht mehr.
Ich sage: es lohnt sich immer!
Eine Richtlinie zur EU-Grundsicherung und Debatten zu Umverteilung, Reichen- und Mindeststeuern müssen in der nächsten Legislatur wieder auf die Agenda. Die EU muss Antriebsrad sein, wenn es um hohe Sozialstandards, grüne und faire Arbeitsplätze für alle geht!
The Future Is Accessible - meine Tour durch die EU soll weitergehen
Wie barrierefrei ist unser Europa?! Seit 2021 toure ich regelmäßig durch EU Mitgliedstaaten, begonnen in Ungarn, dann Tschechien dann Polen. Dort besuchte ich behinderte Menschen, ihre Familien, meistens Mütter, Einrichtungen, aber auch obdachlosen Einrichtungen. Menschen, die sich nicht gehört fühlen oder denen ihre Regierungen nicht zuhören wollen, denen höre ich zu.
Die Hauptforderungen der Menschen sind immer die selben:
Selbstbestimmt leben, Wohnen, Arbeiten, Kinder bekommen, Familie gründen - oder auch nicht. Denn was für viele selbstverständlich klingt, ist es für Menschen mit Behinderungen oft nicht. Immer noch leben viele von ihnen in Einrichtungen, können von ihrer Arbeit nicht leben, versteckt und sind somit nicht Teil der Gesellschaft. Noch immer sind behinderte Frauen und Mädchen von Zwangsabtreibung und Zwangsterilisation bedroht. Das ist in 13 EU Ländern noch legal, sowie der Ausschluss an Wahlen teilzunehmen,wenn man eine gesetzliche Betreuung hat.
Die EU-Mitgliedstaaten müssen die UN-Behindertenrechtskonvention umsetzen, zu der sie sich vor über 15 Jahren verpflichtet haben, denn diese UN Behindertenrechtkonvention ist sehr wohl geltendes Recht:
Abelismus ist Behindertenfeindlichkeit und heisst nicht nur mit dem Finger auf behinderte Menschen zu zeigen. Es bedeutet die strukturelle Ausgrenzung behindeter Menschen. Die Darstellung in den Medien, im Kulturbereich ist häufig diskrimminierend, irreführend, stärkt falsche Narrative! Oder: behinderte Menschen sind kaum bis nie in der Öffentluchkeit zu sehen oder zu finden.
Die EU Kommission muss aufhören Gelder in Projekte in Einrichtungen zu stecken, die den
UN-Behindertenrechtskonventionen entgegenstehen und die strukturelle Unsichtbarkeit behinderter Menschen fördert. Stopp funding Ableism!
Wir Grüne im EU Parlament haben hart für die Disability Card, den EU Behindertenausweis gekämpft.Ich bringe ihn in dieser Legislatur auf den Weg, möchte ihn mit euch, den Mitgliedstaaten, Selbstvertretungen EU- weit verbessern.
Die Karteist ein Grundstein, um EU-Freizügigkeit für alle zu garantieren, beim Reisen, beim Arbeiten und beim Studieren. Ich möchte weiter eine starke Stimme für behinderte Menschen sein, als behinderte Frau, für Frauenrechte eintreten,sichtbar sein, gegen Ableismus kämpfen. Sei es in Brüssel, der Bretagne, Lombardai,Kreta oder auch in Deutschland.
Darum freue ich mich über Eure Unterstützung auf einen aussichtsreichen Platz, um für und aus Niedersachsen gewählt zu werden.
Herzlichen Dank, Eure Katrin
P:S:
Habt ihr Fragen?
Meldet euch:
KatrinLangensiepen36@gmail.com
1979: geboren in der Region Hannover
1997: Realschulabschluss in Burgwedel
2001: Abitur an der. IGS Langenhagen
2001-2007: zahlreiche Auslandaufenthalte (Studium, Freiwilligenarbeit)
2009: Abschluss der Ausbilung zur Fremdsprachenassistentin
2010: Eintritt bei Bündnis 90/Die Grünen
2011-2019: Ratsfrau Hannover, Sprecherin der LAG Soziales Nds+Sprecherin BAG Behindertenpolitik
2019: Einzug ins europäische Parlament