Veranstaltung: | 49. Bundesdelegiertenkonferenz Karlsruhe |
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Tagesordnungspunkt: | W-EP Wahl der Europaliste |
Antragsteller*in: | Malte Gallée (KV Bamberg-Stadt) |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 10.11.2023, 16:54 |
W-EP-40: Bewerbung: Malte Gallée
Bewerbungstext
Liebe Freund*innen,
öffentliche Räume verändern sich und damit auch unsere Wahlkämpfe.
Als ich 2011 mit 17 Jahren zum ersten Mal für uns Grüne im Landtagswahlkampf in der kleinen Fußgängerzone in Heidenheim stand, gab es noch keine AfD. Es gab noch kein Telegram, Instagram oder WhatsApp, geschweige denn TikTok und auf Twitter oder Facebook sah man nur Beiträge von Freund*innen.
Heute spielt sich ein großer Teil der politischen Mobilisierung auf diesen Kanälen ab und die Feinde Europas holen Rekorde in Umfragen und bei Wahlen - auch bei jungen Menschen.
Wenn wir Europa und all seine wunderbaren Errungenschaften beschützen wollen, dann dürfen wir diese digitalen öffentlichen Räume nicht den Rechtspopulist*innen überlassen! Wir müssen präsent, sichtbar und ansprechbar für junge Menschen sein und deren Interessen vertreten. Genau das war mein Versprechen, mit dem ich bei der BDK 2018 in Leipzig angetreten bin.
Seit ich vor knapp zwei Jahren als jüngster deutscher Abgeordneter ins Europaparlament nachrücken durfte, setze ich alles daran, dieses Versprechen einzulösen.
Es ist mir gelungen, den größten deutschsprachigen TikTok-Account des Parlaments aufzubauen. Dort entlarve ich regelmäßig rechte Lügen und erreiche wöchentlich hunderttausende junge Menschen mit unseren Grünen Erfolgsgeschichten.
Meiner Kampagne “FightFossilFuels” gegen fossile Bohrungen im Wattenmeer und das Willow-Ölprojekt in Alaska haben sich so in kürzester Zeit über 15.000 Menschen angeschlossen, um gegen fossile Infrastruktur aktiv zu werden.
Doch erfolgreiche politische Kommunikation ist nur Mittel zum Zweck. Meine Motivation ist es, die größte politische Herausforderung der Menschheitsgeschichte anzugehen: unsere Erde für uns Menschen zu erhalten. Müllvermeidung ist hier eine unterschätzte Zauberwaffe gegen Klimakrise, Artensterben und Umweltverschmutzung.
Mit unserem konsequenten Eintreten für den European Green Deal haben wir Grüne schon viele wichtige Gesetze auf den Weg bringen können, besonders für das Klima. Aber das beängstigende Artensterben und die rasende Verschmutzungskrise werden noch lange nicht konsequent genug adressiert.
Die Vermüllung unseres Planeten zu stoppen, ist der Kern meiner politischen Arbeit. Ich bin überzeugt: Müll ist ein Designfehler. Betriebe dürfen Müll produzieren, Volkswirtschaften jedoch nicht! Egal ob Bauschutt, Autos, Plastikverpackungen, Kleidung oder Batterien: Wir brauchen klare Regeln für die Hersteller, um zuerst die Vermeidung, dann das Wiederverwenden und abschließend hochwertiges Recycling zur Pflicht zu machen. Ich will mich für europaweite Pfandsysteme, erweiterte Herstellerverantwortung und einheitliche Normung zur Wiederverwendung stark machen. Nur so werden wir krisenfest und reduzieren unseren absoluten Ressourcenverbrauch.
Eine solche ehrliche Kreislaufwirtschaft wird nicht nur dringend gebraucht, sondern auch schon hundertfach gelebt: Egal ob in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin oder Brandenburg - überall treffe ich innovative Start-ups, Organisationen und kommunale Unternehmen. Sie sagen der Vermüllung den Kampf an und machen Umwelt- und Verbraucherschutz zum Geschäftsmodell. Für all diese will ich in der nächsten Legislatur weiter die Türen offen halten, um den Jobmotor Kreislaufwirtschaft richtig anzuwerfen und der fossilen Verschmutzerlobby den Kampf anzusagen.
Für eine müllfreie, europäische Volkswirtschaft konnte ich so schon einiges auf den Weg bringen:
Für uns Grüne habe ich die EU-Batterieverordnung federführend verhandelt - die Grundlage für kreislauffähige, saubere E-Mobilität und eine Blaupause für europäische Produktgesetzgebung. Vom Bergbau bis zum Recycling müssen Batterien zukünftig ökologischen und sozialen Standards entsprechen. Batterien in Handys, Laptops oder E-Zigaretten werden endlich wieder einfacher austauschbar sein - ein riesiger Gewinn für alle Verbraucher*innen und die Umwelt!
Besonders Plastikverpackungen verschmutzen den Planeten und vergrößern die Müllberge. Bei den Verhandlungen zur neuen Verpackungsverordnung kämpfe ich gegen die Einweg-Plastik-Lobby und für europaweite Mehrwegsysteme, um einem müllfreien Europa näher zu kommen und die immense Mikroplastik-Belastung zu reduzieren.
Auch den Textilsektor gehe ich an, um eine ehrliche Kreislaufwirtschaft auf den Weg zu bringen. Ihm entstammen 10 % der globalen Treibhausgasemissionen und in Europa werfen wir immer noch jedes Jahr 12,6 Mio. Tonnen Textilien weg. Diese werden dann im großen Stil meist in afrikanischen Ländern entsorgt. Damit wälzen wir unser Umweltproblem auf Andere ab. Das darf so nicht weitergehen! Deshalb kämpfe ich als Grüner Hauptverhandler der Abfallrahmenrichtlinie dafür, H&M, Zara, Primark & Co. für den Abfall, den sie produzieren, endlich in die Verantwortung zu nehmen. In der nächsten Legislatur will ich mich für eine Textilverordnung einsetzen, die den Sektor endlich ganzheitlich im Blick hat und klare Sozial- und Nachhaltigkeitsstandards in der gesamten Wertschöpfungskette etabliert.
Die Vermüllung zu stoppen ist eine globale Aufgabe - das wird mir jedes Mal aufs Neue klar, wenn ich in Kenia, Uganda oder der Demokratischen Republik Kongo mit Leuten vor Ort spreche. Gemeinsam mit meinen Kolleg*innen aus den Afrika-Karibik-Pazifik-Staaten arbeite ich deshalb bei unserer parlamentarischen Versammlung (ACP-EU) an Lösungen, um die Vermüllungskrise global zu bekämpfen.
Um den European Green Deal in der nächsten Legislatur zum Erfolg zu führen, brauchen wir vernetzte und engagierte Abgeordnete, die ihn kennen und gegen die Angriffe der Rechten verteidigen. Ich möchte mit meinem Verhandlungsgeschick, meinen Ideen und meiner Kampagnenstärke einer davon sein.
Ich komme aus einem 28-Seelen-Dorf in Schwaben, habe ein halbes Jahr in Frankreich gelebt und Volkswirtschaftslehre & Philosophie in Bayreuth studiert. Ein Jahr lang habe ich für den Dachverband für Erneuerbare Energien in Tansania gearbeitet und war für Amnesty International, die UNO-Flüchtlingshilfe und den WWF in über 70 Städten in Deutschland auf Kampagne.
Ich trete an mit dem ersten offenen Votum aus Bayern, um gegen die Vermüllung des Planeten zu kämpfen und um unsere Grünen Erfolge besonders für die Erstwähler*innen in all den neuen öffentlichen Räumen weiter sichtbar zu machen.
Dafür bitte ich um euer Vertrauen und eure Stimme.
Euer Malte
Bei Fragen meldet Euch gerne unter malte.gallee@gruene.de und schaut auf meiner Website (maltegallee.eu) vorbei. Dort findet ihr eine interaktive Weltkarte, auf der ihr meinen Einsatz für eine müllfreie und gerechte Welt in den letzten 22 Monaten nachverfolgen könnt.
Instagram: @galleerie
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Bluesky: @galleerie.bsky.social
Votum:
Erstes offenes Votum Bayern
Alter:
30
Ausbildung:
Volkswirtschaftslehre und Philosophie in Bayreuth
Beruf:
Mitglied des Europaparlaments in den Ausschüssen "Umwelt, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit", "Binnenmarkt und Verbraucherschutz" und "Entwicklung"
Grüne Vita:
2010 Grüne Jugend Heidenheim,
2017 Grüne Jugend Bayreuth/ Grüne Bayreuth,
2018 Wahlkampfteam Tim Pargent,
2018 oberfränkischer Spitzenkandidat zur Europawahl,
2019 Intern bei Anna Cavazzini MdEP