Veranstaltung: | 49. Bundesdelegiertenkonferenz Karlsruhe |
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Tagesordnungspunkt: | W-EP Wahl der Europaliste |
Antragsteller*in: | Philipp Mathmann (KV Münster) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 18.11.2023, 01:57 |
W-EP-59: Bewerbung: Philipp Mathmann
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
Europa ist wichtiger denn je! Menschenrechte und Freiheit sind unter Druck durch nationalistische und antidemokratische Kräfte. Gleichzeitig stehen wir als globale Gemeinschaft vor den größten Krisen der modernen Menschheitsgeschichte. Wir Menschen haben berechtigt Zukunftsängste und es ist eng auf unserem kleinen Planeten geworden. Egoismus dominiert und die Temperatur steigt – auf dem Thermometer und gesellschaftlich.
Mit einem 32-jährigen Niederländer verheiratet, bin ich seit 10 Jahren international als Konzert- und Opernsänger aktiv, arbeite als Mediziner in unterschiedlichen internationalen Fachgesellschaften und der WHO zusammen. Zudem engagiere ich mich seit 19 Jahren für junge Menschen in Rumänien und leite ein Bildungsprojekt für Kinder in Südafrika, das ich 2013 gegründet habe. Das alles prägt meinen Blick auf Europa und macht internationales Miteinander zur Grundlage meiner Identität.
Aber das internationale Miteinander ist bedroht. Unsicherheit und Angst treiben Menschen auseinander und steigern die Bereitschaft, den Irrlichtern rechter Propaganda zu folgen.
Die Europawahl 2024 hat daher eine besondere Bedeutung für unsere gemeinsame Zukunft. Der Wind bläst uns Grünen aktuell ins Gesicht. Ich merke aber: Je stärker der Gegenwind ist, desto mehr will ich mich für ein starkes und handlungsfähiges Europa einsetzen und den Kräften, die unsere Zukunft gefährden entgegen wirken…
Im nächsten Europaparlament möchte ich meine internationalen Erfahrungen aus Wissenschaft, Medizin, Kultur, Bildung und Entwicklungszusammenarbeit einbringen. Denn:
Wie können wir auch in Zukunft in Europa gesund und friedlich miteinander leben?
Es wird Zeit, dass Fakten und seriöse Medien wieder als solche wahrgenommen werden. Damit wissenschaftliche Vernunft statt ideologischer Haltung bei wichtigen Fragen von transgender Health bis Biodiversität Entscheidungsgrundlage sind. Ich möchte dafür streiten, dass die Frage nach persönlichem Wohlbefinden, Gesundheit und gesellschaftlichem Frieden bei jeder politischen Entscheidung Berücksichtigung finden. Denn das bringt Sicherheit, und kultureller Austausch sowie Begegnung sind Grundlage für den Erhalt unserer Demokratie.
Eine nachhaltige Gesundheit und Versorgung sichern
Ich möchte mich für eine Politik einsetzen, die die Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden der Menschen in den Mittelpunkt stellt. Ein Europa, das faire Zugänge zu nachhaltiger, diskriminierungsfreier Gesundheitsversorgung schafft und sich wissenschaftlich begründeten Entscheidungen verpflichtet, kann hier überzeugen. Der Gedanke der „European Health Union“ muss mit Leben gefüllt werden.
Nicht nur die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass Gesundheitspolitik international betrachtet werden muss. Eine gesunde Gesellschaft ist auch Grundlage für ein starkes und nachhaltiges Europa. Das sich rapide verändernde Klima, die Verschmutzung der Ozeane, Stadtlärm, Hitze und Emissionen führen zu unmittelbaren Gesundheitsschäden für Milliarden von Menschen und unserer Ökonomie.
Durch Fortschritt Chancen schaffen
Wissenschaft und Forschung sind unverzichtbar für die Entwicklung unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Ich arbeite in verschiedenen Forschungsverbünden u. a. zu Gesundheitsversorgung von Menschen mit geistiger Behinderung, zu Telemedizin und Digitalisierung als Weg zur Verbesserung der ländlichen Gesundheitsversorgung, zu trans Gesundheit. Diese Arbeit zeigt mir ganz praktisch, wie konkret wissenschaftliche Arbeit unser Leben verbessern kann. Innovation hält Europa wettbewerbsfähig. Gute und ökonomische Wissenschaft braucht aber Zusammenarbeit, die in der Realität oft an bürokratische Hürden scheitert.Hier brauchen wir Erleichterung. Darüber hinaus muss der Innovationsstandort EU seine Wissenschaftskommunikation verbessern. Wissenschaftsskepsis und Verschwörungstheorien untergraben die Stabilität unserer Demokratie massiv. Wissenschaftliches Arbeiten muss sich auch mehr daran messen lassen, wie gut sie die Menschen erreicht. Ich möchte mich daher für eine volksnähere und barrierefreie Wissenschaft einsetzen.
Bildung: der Weg zum Miteinander
Bildung ist der Schlüssel zur persönlichen Entfaltung, informierter Bürger*innenschaft. Bildung schafft Demokratie. Die Europäische Union ist ihrem Anspruch auf internationale Chancengleichheit aber noch nicht gerecht geworden. Bildung fördert auch soziale Gerechtigkeit, Toleranz und wirtschaftliche Entwicklung. Wer an Bildung spart, spart am falschen Ende! Bildung muss für alle in der EU lebenden Menschen zugänglich sein. Besonders wichtig ist dies bei Kindern und Jugendlichen. In Zeiten großer Migrationsbewegungen beispielsweise Beförderung sprachlicher Kompetenzen zur besonderen Herausforderung. Ich konnte an der Entstehung der Leitlinie zur Therapie von Sprachentwicklungsstörungen mitwirken und weiß um die Hürden und Möglichkeiten guter Sprachbeförderung für unsere Demokratie. Es braucht mehr internationalen Programme und internationale Leitlinien, die frühkindliche sprachliche Bildung sichern. Lese- und Medienkompetenz müssen gerade bei Kindern und Jugendlichen gefördert werden, um Desinformation zu bekämpfen. Internationale Programme gegen Analphabetismus und zur Bildungsförderung dienen daher konkret der Demokratiesicherung und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Mutige Kultur und Vielfalt als Motor gesellschaftlicher Entwicklung
Als klassischer Sänger (Countertenor/Soprano) bewege ich mich seit 10 Jahren in der internationalen Musikszene und habe immer wieder erlebt, wie Kunst und Kultur Türen öffnen und Vielfalt fördern. Internationale kulturelle Vernetzung spielt dabei eine wichtige Rolle, um Frieden, Demokratie und Freiheit zu fördern. Kulturelle Erfahrungen schaffen Verständnis füreinander, bauen Vorurteile ab und verhindern Konflikte. Diese Vernetzung macht die Vielfalt Europas spürbar macht und ist eine Bereicherung. Kultur ist der Kitt unserer Gesellschaft. Es gilt daher, kreative Impulse und Kulturaustausch zu fördern.
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Als stellvertretender Klinikdirektor in einer Universität (Uniklinik Münster) weiß ich, wie zäh es ist, Veränderungen in starren Systemen herbeizuführen, ist schwierig, Gewohnheiten zu verändern. Meine beruflichen Erfahrungen haben mir aber gezeigt, dass kontinuierliche Arbeit, Aufrichtigkeit und ein klarer Wertekompass die entscheidenden Mittel sind, um Fortschritt zu erreichen.
Letztlich sind es meine eigene Familienkonstellation, der Austausch in meinen beiden Berufen, Gespräche mit meinen Patient*innen und internationale Freundschaften, die mich antreiben. Rechtspopulismus, Nationalismus, bildungsferne Wissenschaftsskepsis und Egoismus stehen zwischen uns und einer besseren Zukunft.
Ich habe Lust mit Euch die Geschichte von einem Europa weiter zu erzählen, das uns zusammenhält, begeistert und inspiriert. Lasst uns die Grundlage unseres Miteinanders schützen, unsere Gesundheit und den gesellschaftlichen Frieden, schützen. Lasst uns ehrlicher, überzeugender und lauter sein als die, die uns spalten wollen. Vorankommen heißt: Nicht stehen bleiben.
Für die Möglichkeit in Europa diese Schwerpunkte zu setzen, würde ich zwei Berufe aufgeben. Die Verantwortung und die Aufgaben sind zu groß und zu wichtig. Meine Erfahrungen und gesamte Energie möchte ich zum Angebot für ein starkes, nachhaltiges und lebenswertes Europa für ALLE machen. Dafür hoffe ich auf Eure Unterstützung!
Politischen Profil: www.Philipp-Mathmann.eu
Lebenslauf: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Mathmann
Künstlerisches Profil: www.PhilippMathmann.com
Euer
- Westfale, 37 J, verheiratet (Matthijs, Niederländer, 32 J), 1 Sohn (2 J)
- 1. offenes Unterstützungsvotum NRW
- Leitender Oberarzt (Uni Münster); Dr. med.
- Konzert-/Opernsänger (Countertenor)
- Forschung: inklusive Bevölkerungsmedizin, trans Gesundheit, Digitalisierung
- Gründungsmitglied „Center for Transgender Health“, Münster, 2021
- Seit 2021 Audiology Advisor der WHO
- Aufbau/Leitung eines Jugendbildungsprojektes (NGO & Uni Kapstadt) seit 2013
- Honorary associate Professor an der Uni Kapstadt seit 2023