Veranstaltung: | 49. Bundesdelegiertenkonferenz Karlsruhe |
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Tagesordnungspunkt: | W-EP Wahl der Europaliste |
Antragsteller*in: | Raphael Weyland (KV Hamburg-Nord) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 01.11.2023, 15:30 |
W-EP-13: Bewerbung: Raphael Weyland
Bewerbungstext
Liebe Freund*innen und Delegierte für unseren Bundesparteitag,
nur wenn wir die Natur- und die Klimakrise auf EU-Ebene mit echten und gerechten Lösungen mit voller Kraft angehen, können wir die Demokratie und unsere Zukunft sichern. Dafür möchte ich mich gerne gemeinsam mit euch einsetzen, mit Erfahrung und Leidenschaft. Deswegen bewerbe mich auf unserem Parteitag um einen Platz auf unserer Europaliste. Hierfür bitte ich um eure Unterstützung!
Die Umweltkrisen schreiten rasant voran. Die politischen Mehrheiten für Umweltpolitik werden in der EU aber nicht leichter. Wie es mit dem Europäischen Green Deal weitergeht, ist ungewiss. Deswegen brauchen wir Kandidat*innen mit Erfahrung und Glaubwürdigkeit bei unseren Kernthemen und mit Verankerung in der Zivilgesellschaft. Genau dafür stehe ich.
Naturschützer: Die Naturkrise ist ähnlich existentiell wie die Klimakrise. In der politischen Debatte ist sie aber kaum präsent. Ich gehöre zu denen, die die Flagge für den Naturschutz hochhalten. Wichtig ist mir dabei, dass wir eine Krise nicht gegen die andere ausspielen. Meine Naturschutz-Erfahrung geht zurück auf meinen Zivildienst beim BUND auf Föhr und meine Arbeit als Hamburger Umweltrechtsanwalt. Vor allem aber stützt sie sich darauf, dass ich seit 2015 das Brüsseler Büro des NABU leite. Ich habe zum Beispiel erfolgreich daran mitgewirkt, die EU-Naturschutzrichtlinien zu erhalten. Derzeit setze ich mich dafür ein, die Verordnung zur Wiederherstellung der Natur zum Erfolg zu führen. Dank meiner achteinhalb Jahre in Brüssel kenne ich die EU-Institutionen im Detail und weiß, was wichtig ist für eine effektive Gesetzgebungsarbeit.
Umweltrechtsexperte: In der politischen Diskussion der letzten Jahre vermisse ich öfters ein umweltrechtliches Verständnis. Ein solches konnte ich mir auch dank meiner Zeit als Rechtsanwalt in Hamburg erarbeiten. Dort betreute ich das Großverfahren gegen die Elbvertiefung oder das Kohlekraftwerk Moorburg mit. Es ist wichtig zu wissen, wie eine Umweltverträglichkeitsprüfung in der Praxis aussieht oder was die Wasserrahmenrichtlinie vorgibt, bevor man diese Errungenschaften in Frage stellt. Zukünftig müssen wir noch stärker dafür sorgen, bestehende EU-Umweltgesetze durchzusetzen. Auch müssen wir den EU-Haushalt zielgerichteter für betroffene Akteure verwenden. Nur so schaffen wir Rechts- und Planungssicherheit für die nötige Transformation, ohne das Vertrauen der Bürger*innen in die EU zu verspielen.
Kandidat der Zivilgesellschaft: Während multipler Krisen im Bund in der Ampelregierung beteiligt zu sein, ist Chance und Herausforderung. Die Kompromisse sind für uns Grüne teils aufreibend. Gerade dann ist es wichtig, die Zivilgesellschaft nicht aus den Augen zu verlieren. Sie ist Basis, Wählerschaft und Schlüssel für erfolgreiche politische Lösungen. Hier möchte ich ein Angebot machen. Ich kandidiere nicht nur als Grünen-Mitglied, sondern auch als NABU-Experte. Mit mehr als 900.000 Mitgliedern ist der NABU einer der größten deutschen Umweltverbände. Eure Unterstützung für einen aussichtsreichen Listenplatz signalisiert, dass wir Grüne einen Schulterschluss mit der Umweltbewegung suchen, aus der unsere Partei hervorgegangen ist. Sie steht für Glaubwürdigkeit für unsere Wähler*innen und für Expertise in unseren Kernthemen.
Wer mich kennt weiß, dass ich meine Kandidatur mit ganzem Herzblut angehe, als Europäer von klein auf. Ich bin in Freiburg geboren, als dort noch französisches Militär stationiert war und meine Familie gegen das grenznahe Atomkraftwerk Fessenheim demonstrierte. Ich bitte euch um euer Vertrauen, um mit euch für eine starke und gerechte grüne Politik in Brüssel kämpfen zu können.
Herzlich, euer Raphael
Erfahrung
- Leitung NABU Büro Brüssel, seit 6/2015
- Mitarbeit Hamburg Institut, 7/2014 – 5/2015
- Rechtsanwalt/Umweltrecht, Mohr Partner, 3/2011 – 6/2013
Engagement
- Mitarbeit Lawyers For Future, seit 9/2020
- Eintritt Grüne Hamburg Mitte 7/2013, Hamburg Nord seit 4/2018
- Vorstand Robin Wood, 5/2011 – 6/2012
Ausbildung
- Dissertation zum UGB, Prof. Dr. Felix Ekardt, 4/2013 – 12/2014
- Jura-Studium, Schwerpunkt EU-Umweltrecht, Freiburg/Sevilla/Bremen, 10/2000 – 1/2007
Geboren am 17.11.1979 in Freiburg/Breisgau