| Veranstaltung: | 51. Bundesdelegiertenkonferenz Hannover |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | W-BV-S Nachwahl Bundesschatzmeister*in |
| Antragsteller*in: | Gesine Märtens (KV Leipzig) |
| Status: | Eingereicht |
| Angelegt: | 04.11.2025, 12:02 |
W-BV-S-01: Bewerbung: Gesine Märtens
Bewerbungstext
Liebe Freund*innen,
eine Bewerbung für die Position der Bundesschatzmeisterin unserer Partei, einer Partei in einem demokratischen Deutschland, hatte die Geschichte für mich eigentlich nicht vorgesehen. Ich bin ein Kind des Ostens, 1971 in der DDR geboren, in Dresden aufgewachsen. 1990 habe ich Abitur gemacht und dann konnte ich hinaus in die Welt gehen.
Fast zwanzig Jahre später führte mich mein feministisches Engagement für mehr Gewaltschutz zu BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN – zum Gestalten, Verändern und für konkrete Verbesserungen.
Seit 2011 habe ich vom Arbeitskreis bis zur Staatssekretärin viele Stationen durchlaufen: Kreisverbands-, Landes- und Bundes-AGs. Seit 2014 bin ich mit Unterbrechungen als Mitglied im Leipziger Stadtrat kommunalpolitisch aktiv. Von 2019 bis 2024 konnte ich als Staatssekretärin in der ersten Regierung mit grüner Beteiligung in Sachsen für echte Gleichstellung, Demokratie und mehr Bürgerbeteiligung arbeiten. Erfahrungen in der Verwaltung, der Führung vieler Mitarbeitenden und in komplexer Haushaltsführung bringe ich aus dieser Zeit mit.
Nach dem Regierungswechsel zu sehen, wie unsere Zukunftsthemen, wie Ökologie, Klimaschutz und Demokratie abgewickelt werden, war und ist schmerzhaft. Dennoch hat die Auszeit mir gutgetan, genau wie es guttut, wieder kommunalpolitisch zu arbeiten: Kultur, Wirtschaft und Beteiligung – Politikmachen mit Bodenhaftung.
Jetzt bin ich bereit für eine neue Aufgabe: die Verantwortung für die Finanzen unserer Partei, für Stabilität und Zukunftsfähigkeit. Sorgsam haushalten und noch mehr ermöglichen. Dem Bundesfinanzrat danke ich für sein Vertrauen.
Wir sind eine Partei, die innere und äußere Freiheit liebt – basisdemokratisch bis in die Haarspitzen. Und das ist gut so. Freiheit allein trägt uns aber nicht. Das Zusammenleben der Freien gelingt nur in Solidarität. Mit Verantwortung füreinander, mit Gerechtigkeit in den Strukturen und gleichen Chancen. Das gilt grundsätzlich – und eben auch für unsere Partei.
Wir stehen vor der Herausforderung, mit begrenzten finanziellen Mitteln mehr Mitglieder in ihrem Engagement zu unterstützen, um immer wieder sichtbar und hörbar dem politischen Rollback entgegenzutreten. Das erfordert effiziente Mittelverwendung, kluge Prioritäten und gute Zusammenarbeit in den Strukturen. Gleichzeitig muss die Finanzplanung Stabilität schaffen und die Organisation kampagnenfähig halten – insbesondere im Hinblick auf die kommenden Landtagswahlen und das Superwahljahr 2029. Unser politischer Erfolg ist unser Maßstab.
Unsere Schatzmeister*innen müssen wir gezielt unterstützen. Zwischen Bund und Ländern braucht es dauerhaft Austausch, Vertrauen und stabile Prozesse. Wissen muss zirkulieren – von der Bundes- bis zur Kreisebene. Um dem politischen Tempo flexibler zu entsprechen, müssen wir unsere Mittelverwendung dauernd im Blick haben. Gleichzeitig müssen wir langfristig denken, nicht nur in Haushaltsjahren, sondern in Perspektiven mindestens bis 2035. Unsere Ressourcen sind das Rückgrat unserer Arbeit. Ich will, dass uns das so wichtig wird, dass niemand mehr Kaffeepause macht, wenn es um den Haushalt geht.
Fundraising wird eine Daueraufgabe. Ja, wir brauchen stabile Wahlkampfhaushalte, denn wir wollen Wahlen gewinnen, aber unsere Wähler*innen müssen wir auch in den Zwischenjahren bei uns halten. Wir brauchen Ressourcen für unsere tägliche Arbeit und für mehr Graswurzel. Dazu müssen wir unsere digitalen Werkzeuge besser einsetzen. Mein Traum ist die modernste Mitgliederverwaltung mit den besten digitalen Möglichkeiten, Erfahrungen auszutauschen, Themen zu teilen, Verantwortung zu übernehmen. Auch dafür braucht unsere digitale Infrastruktur dringend Erneuerungen, und zwar sowohl in der Planung und Umsetzung als auch in der Kommunikation.
Wir sind BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN. Wir sind unseren Grundzielen verpflichtet: Klimaschutz, Umweltschutz, Gerechtigkeit und Freiheit. Wir stehen im Kampf gegen den Faschismus und für universelle Menschenrechte unverrückbar. Dafür stellen wir uns immer wieder neu auf.
Für ein offenes Land mit freien Menschen!
Kurz & knapp:
Dr. phil. Gesine Märtens (54)
zwei erwachsene Töchter
Kultur- und Medienwissenschaftlerin
Systemische Therapeutin (SG)
Staatssekretärin a. D.
Mitglied im Leipziger Stadtrat
BAG Frauen, Bundesfrauenrat (Ersatzdelegierte)
Engagement:
Weiterdenken Heinrich-Böll- Stiftung Sachsen e.V.
Werner Schulz Initiative e.V.
Kuratorium der Evangelischen Akademie Sachsen
Bellis e. V. Opferschutz und Gewaltprävention in Leipzig
und weitere…
Fragt gern nach!
gruen@gesine-maertens.de
