W-PR-03: Bewerbung: Jeanne Dillschneider

Liebe Freundinnen und Freunde,

Ich bin 2016 zu den Grünen gekommen, weil ich überzeugt bin, dass unsere Demokratie von Menschen lebt, die anpacken, wenn Demokratie unter Druck gerät. Heute im Jahr 2025 geht es wieder um genau darum. Wir Grüne sind die Partei, die Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Zusammenhalt in konkrete Politik übersetzt - Werte, die wir zunehmend verteidigen müssen.

Ich kenne die Partei mittleweile aus zahlreichen Rollen. Als Sprecherin der Grünen Jugend Saar habe ich für die Anliegen junger Menschen im Saarland gekämpft. Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Jetzt erlebe ich immer wieder, dass die Anliegen der jüngeren Generation, wie zB. bei der Debatte über die Wehrpflicht, bei der Bundesregierung kaum Gehör finden. Als Saarbrücker Stadtverordnete kenne ich die politischen Realitäten der Kommunalos und Kommunalas vor Ort. Ob Kitaplätze oder Boltzplätze, ob bei der freiwilligen Feuerwehr oder im Karnevalsverein, ob bei der Daseinsvorsorge oder der kommunalen Infrastruktur, unsere Gemeinschaften in den Städten und Dörfern verdienen bessere Rahmenbedingungen.

Als Landesvorsitzende der Grünen im Saarland habe ich gemeinsam im Team mit der Basis und dem Landesvorstand mitgeholfen, eine Strategie innerhalb der außerparlamentarischen Opposition zu entwickeln. Nach schwierigen Zeiten ist es uns gelungen, die Grünen im Saarland programmatisch und kommunikativ zu stärken - mit dem klaren Ziel, 2027 in den Landtag einzuziehen. Das zeigt mir, dass mehr Kraft in unserer Partei steckt, als wir uns manchmal selbst zutrauen.

Seit der letzten Bundestagswahl bin ich eine der neuen jungen Abgeordneten im Bundestag. In der Fraktion arbeite ich an der Schnittstelle von Digitalisierung, Verteidigung und deutsch-französischer Zusammenarbeit. Die tägliche Auseinandersetzung mit der Sicherheitslage im Verteidigungsausschuss ist für mich neu. Die Eindrücke, die ich von meinen Besuchen bei der Bundeswehr oder Treffen mit Abgeordneten aus den nordischen und baltischen Ländern gewinne, führen mir vor Augen, wie sehr wir Grüne als klare Stimme der Solidarität mit der Ukraine und der wertegeleiteten und ganzheitlichen Sicherheits- und Außenpolitik gebraucht werden. Den hybriden Bedrohungen werden wir nur mit einer resilienten digitalen Infrastruktur, effektiver Cybersicherheit und digitaler Souveränität gerecht. Ich bin überzeugt, dass wir viele gute Lösungen und kluge Köpfe hier in Europa und in Deutschland haben. Doch die müssen zielgerichtet gefördert werden, damit wir Resilienz sicherstellen und eine menschenorientierte digitale Transformation gestalten.

Das Saarland lebt das Grenzüberschreitende und die Transformation in jeder Hinsicht. Als traditionelle Industrieregion von Kohle und Stahl liegt unsere Chance darin, eine Vorzeigeregion für Stahl und grünen Wasserstoff zu werden. Die Stahl- und Automobilindustrie steht unter massivem Druck. Hohe Energiepreise, unklare Rahmenbedingungen und ein globaler Preiskampf bedrohen tausende Arbeitsplätze. Doch aktuell droht die Bundesregierung, die Branche durch zögerliches und widersprüchliches Handeln zu gefährden.
Demografischer Wandel, Fachkräftemangel und verschuldete Kommunen sind Herausforderungen, die wir im Saarland gut kennen. Ob in Duisburg, der Lausitz oder in Völklingen, wir sind die einzige Partei, die klar und deutlich für eine zukunftsfeste, klimaneutrale und souveräne Wirtschaft kämpft. Daher liegt mir die Perspektive von Regionen im Strukturwandel besonders am Herzen.

Ich will Dinge ins Laufen bringen und mich mit meiner Erfahrung und meinen Themen in den Bundesparteirat einbringen. Ich bin hochmotiviert mitzuhelfen, dass der Parteirat seine Rolle als strategischer Impulsgeber und verbindendes Gremium zwischen Bundesvorstand, Fraktion, Landesverbänden, Grüne Jugend und Basis klar wahrnimmt.

Ich würde mich sehr über euer Vertrauen freuen,

Eure Jeanne