Im europäischen Vergleich werden grob zwei Arten von Rentensystemen unterschieden: Beveridge (steuerfinanziert) und Bismarck (umlagefinanziert).
Mit dem im 19. Jahrhundert verankerten Bismarck-System, das empfindlicher auf demographischen Wandel reagiert, haben die deutschen Rentner·en den Kürzeren gezogen. Ein grundlegender Umbau des Rentensystems ist nötig, um drohender weiterer Verschlechterung entgegenzuwirken. Experten weisen darauf seit langem hin. Sozialpolitiker·en jedoch argumentieren weitgehend innerhalb der Dogmen des bestehenden Rentensystems und werden damit ihrer Verantwortung, für die Bevölkerung zu wirken, nicht gerecht.
Auch ignorieren sie dabei, dass nur ein Teil der deutschen Bevölkerung von der drohenden Verschlechterung betroffen ist.
Dass unser Rentenniveau im Vergleich unter Nachbarländern sehr schlecht ist, muss Ansporn sein, endlich die Bequemlichkeit konservativer Sozialpolitik zu verlassen und nach einer wirksamen Zukunftslösung zu suchen.
Generationengerechtigkeit bedeutet nicht, dass hierin die Hauptursache für die Probleme des Rentensystems liegt. Schon die Grüne Jugend wies in ihrem Antrag https://antraege.gruene.de/aobdk2025/motion/3090/amendment/21769 darauf hin, dass die Rente nicht als Generationenkonflikt, sondern als Verteilungskonflikt behandelt werden muss.
Der demographische Faktor der geburtenstarken Jahrgänge ist vorübergehend und darf kein Vorwand für eine nachhaltige weitere Verschlechterung der Rente sein.
