Die Kranken und Pflegeversicherung in Deutschland steht an einem Wendepunkt. Eine älter werdende Gesellschaft bei sinkender Geburtenrate stellt das umlagefinanzierte System vor große Herausforderungen. Während im wesentlichen die mittleren Lohnempfängern gesetzlich verpflichtet sind die gesamten Solidarlasten der Kranken-und Pflegeversicherung für die ganze Bevölkerung zu tragen, sind die Besserverdienenden von allen Solidarbeiträgen befreit. Ohne entschlossene Reformen drohen explodierende Beitragssätze oder sinkende Gesundheits- und Pflegeleistungen. Für uns Grüne ist klar: Soziale Sicherheit muss solidarisch, gerecht und nachhaltig gestaltet werden.
Unsere Antwort darauf verbindet die grüne Leitidee der Gerechtigkeit mit dem Prinzip der Leistungsfähigkeit. Mit einem erweiterten Finanzierungsmodell sichern wir die Stabilität des Systems und stellen gleichzeitig soziale Gerechtigkeit her.
Ein Beispiel:
Ein gesunder Mittelverdiener, der 66.760 Euro verdient bezahlt etwa 20,7% Kranken- und Pflegeversicherung ohne die Kranken- und Pflegeversicherung zu belasten und deshalb als reinen Solidarbeitrag und insgesamt 68,6% Steuern und Sozialabgaben Inkl. Arbeitgeberanteilen.
Ein Einkommensmillionär zahlt insgesamt trotz Steuerprogression nur 49,78% seines Verdienstes Steuern und Sozialgaben und an die Krankenversicherung dank der günstigen privaten Tarife nur 1,1% seines Verdienstes bei besseren Krankenkassenleistungen.
Diese schreiende Ungerechtigkeit soll mit dem Änderungsantrag abgeschafft werden, da dies eine Bürgerversicherung mit Beibehaltung der Beitragsbemessungsgrenze nicht leisten würde.
Quellen und weitere Ausarbeitungen:
Das gesamte Reformkonzept mit Berechnungen, Begründungen und juristischen Einschätzungen kann nachgelesen werden unter:
