V-22 Beschluss: Europäische Kooperation im Verteidigungsbereich nutzen – Das Friedensprojekt Europa stärken!
Veranstaltung: | Außerordentliche Bundesdelegiertenkonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | V Verschiedenes |
Antragsteller*in: | Hannah Marie Neumann (Berlin-Lichtenberg KV) und 27 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 0%) |
Status: | Modifiziert |
Verfahrensvorschlag: | Abstimmung |
Eingereicht: | 15.12.2017, 16:52 |
Antragshistorie: | Version 1(15.12.2017) Version 1(31.01.2018) |
Kommentare
Gerd Kauschat:
Hannah Marie Neumann:
Rüstungsausgaben zu erhöhen und eine ineffiziente und intransparente Rüstungsindustrie
weiter zu subventionieren. (...) Deswegen wollen wir Grünen die zunehmende Kooperation im
Verteidigungsbereich kritisch begleiten, mitgestalten und uns dafür einsetzen (...) dass Synergien zwischen den Mitgliedsstaaten genutzt werden, um nationale Verteidigungsausgaben einzusparen und damit Verteidigungsprojekte nicht den
europäischen Haushalt belasten, dass die ineffiziente und intransparente Rüstungsindustrie reformiert und die Rüstungsexportkontrolle gestärkt wird (...)"
Carl Ulrich Gminder:
Martin Pilgram:
stärken“ muss das immer nur militärisch gedacht werden. Es wird Zeit Programme für gemeinsame zivile Vor- und Nachsorge aufzulegen!
Hannah Marie Neumann:
des Vertrags von Lissabon vollumfänglich erfüllen kann. Dazu fehlen derzeit zivile und
militärische Fähigkeiten, bspw. einsatzfähige Battle Groups, Mediationsteams, Technik zur
Überwachung von Waffenstillstandsabkommen, Fähigkeiten zur Gewährleistung humanitärer Hilfe
in Blockadelagen, ausgebildete Teams zur Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen oder
eine Strategie für politische Missionen zur Stabilisierung von Staaten in
Nachkriegssituationen. (...) dass Diplomatie, Prävention, Mediation, Dialog und Versöhnung weiterhin das Fundament
und den Ausgangspunkt europäischer Außen- und Sicherheitspolitik bilden und diese
Maßnahmen weiter gefördert werden,"
Martin Pilgram:
viele von den Punkten finde ich auch total wichtig, aber sie stehen in dem Antrag unter dem einleitenden Satz: "Kooperation im Sicherheits- und Verteidigungsbereich". Es muss um eine Kooperation in friedenspolitischen Bereichen gehen, die losgelöst sind von militärischen Komponenten. Die Vermischung schafft nur immer neue Betätigungsfelder für Militärs und trägt so militärische Konzepte weiter in unsere Zivilgesellschaft.
Marc Kersten:
Als Journalist sage ich: Da der Antrag sehr umfangreich und vielschichtig ist, überlassen wir es anderen, die Kernmessage zu extrahieren. Das kann auch in die Hose gehen.
Wolfgang Braukmann:
Zu diesem Zeitpunkt der Rahmendiskussion ist die Definition von Einsatzelementen (Battlegroups) verfrüht. Zur Krieseninterventionsfähigkeit gehört an erster Stelle die Diskussion der Umfänglichkeit und der Absicherung von Grundsatzvoraussetzungen. Ich fürchte, die Diskussion um Informationsgewinnung und Informationshoheit läßt sich nicht umgehen, wenn die Lissabonner Verträge ernst genommen werden. Die Erfahrungen mit der Schwerfälligkeit der EURO-POL und Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden lassen ahnen, wie schwierig eine Geheimdienst-Diskussion wird. Sie ist aber absolut notwendig, um umfängliche Lage- und Umfeldbewertungen, frei von Filtern nationaler Dienste, in Entscheidungsphasen verfügbar zu haben.
Die Telekommunikationsverträge zum militärischen Gebrauch von Kommunikationsmitteln im internationalen Verkehr führen zum Ausschluss für Einsatz-Zwecke. Es ist also notwendig, eine belastbare Führungs-Infrastruktur Ebene zu definieren, da regelmäßig mit der Störung durch Fremdinteressen gerechnet werden muss (Electronic-Warfare).
Der Bereich der C4(Command-Control-Communication-Consultation) mit seinen ISR(Intelligence-Surveillance-Reconaissance) Komponente ist SEHR kostenintensiv und führt zwangsläufig in die Diskussion zu Satelitentechnik und UAV(Drohnen).
Ich hoffe, ich konnte aufzeigen, dass eine Diskussion über Kampfmittel-Rüstung verfrüht ist, wenn noch keine Klarheit über Führungsstrukturen existiert. Die Interessenträger werden mit Macht versuchen, diese Fragen an erste Stelle zu positionieren.
Im übrigen sollten sich alle Diskutanten die Operation-Analysis Informationen (Soweit offen zugänglich) zu den IFOR/SFOR/KFOR/ISAF Einsätzen der internationalen Allianzen ansehen. Ebenso die Berichte des IGH in Den Haag zu den Kriesen Uganda/Ruand, Kongo, Arabischer Frühling. Schnell wird erkennbar, dass jede Taskforce zur Partei wird und jede Führung (Durch die EU!) braucht unverfälschte und belastbare Informationen.
Unter diesen Aspekten MÜSSEN die Grünen eine Positionsbestimmung vornehmen. Der Schutz einer politisch-abstrakten Situation verschwindet schnell.
Wolfgang Braukmann:
Der Begriff der 'Kampfeinsätze' ist wenig hilfreich. Interventionsstreitkräfte, und nur darum geht es wie ich annehme, haben ein sogenanntes 'Robustes Mandat'. Wie fatal eine unklare Mandatslage sein kann, zeigt sich an der UN-Schutzzone des Balkankrieges.
Die Vermengung von 'Humanitären Hilfen' und Interventionen ist verständlich aber kontraproduktiv. Die Absicherung humanitärer Hilfen gehört in die Interventionsstrategie und Eskalationspolitik. Alle humanitären Organisationen (und ohne diese ist eine effektive Hilfeleistung nicht möglich) verfolgen subjective Ziele und Informationspolitik. Die EU hat die Aufgabe eine objektive und transparente Informationspolitik zu machen. Die Mittel hierfür müssen noch geschaffen werden. Diese kostenintensiven Strukturen sollen nicht als Rüstungskosten budgettiert werden!
Doris Wagner: