D-01-final: Eindämmung, Erholung und Erneuerung
Veranstaltung: | 1. Ordentlicher Länderrat 2020 |
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Tagesordnungspunkt: | C Corona und die Folgen |
Antragsteller*in: | Bundesvorstand (dort beschlossen am: 27.04.2020) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Abstimmung |
Eingereicht: | 27.04.2020, 18:33 |
Antragshistorie: |
Kommentare
Hermann Schrag:
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Wir halten diesen schweren Eingriff in die Energiewende für übereilt und wollen die Streichung als Änderungsantrag beantragen. Wir bitten um DRINGENDE Unterstützung. Für die Antragstellung brauchen wir z. B. 3 Mitglieder des Länderrats. Hier der aktuelle Entwurf unseres Änderungsantrags:
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STROMPREISSENKUNG SCHÄDLICH FÜR KLIMA UND HAUSHALT
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Im Dringlichkeitsantrag D-01 Zeile 251 – 257 wird vorgeschlagen, die EEG-Umlage und damit die Strompreise massiv zu senken. Das wäre erstens klimaschädlich und zweitens ein schwerer strategischer Fehler.
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Dieser folgenschwere Eingriff in die Grundstruktur der Energiewende und in bestehende grüne Beschlüsse muss gründlich diskutiert werden und soll nicht im Rahmen eines Dringlichkeitsantrags in kürzester Zeit beschlossen werden. Wir beantragen die Streichung von Zeile 251 – 257 aus dem Dringlichkeitsantrag.
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Begründungen:
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1.) KLIMAWIRKUNG
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Die wichtigste Steuerungsmaßnahme für Klimaschutz ist es, klimaschädlichen Verbrauch zu verteuern, damit ein wirtschaftlicher Anreiz geschaffen wird, diesen zu verringern. Die Stromerzeugung hat einen sehr großen Anteil am CO2-Ausstoß. Damit müssen unterm Strich auch die Strompreise weiter moderat steigen und dürfen auf keinen Fall sinken!
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So funktioniert auch die CO2-Bepreisung, die wir jahrelang gefordert haben, und die jetzt von der Bundesregierung viel zu zaghaft begonnen wird. Es wäre völlig widersinnig, wenn durch die CO2-Bepreisung zwar Sprit und fossile Heizung teurer werden, aber Strom plötzlich billiger. Das wäre ein Fuß auf dem Gas und einer auf der Bremse.
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Nur mit hohen Strompreisen ist eine sowohl eine reale wirtschaftliche Motivation als auch eine psychologische Motivation vorhanden, das Verhalten zu ändern, und z. B. in die energiesparendsten Geräte zu investieren. Nach einer massiven Strompreissenkung hat keiner mehr einen Grund, bald die alten Stromfresser rauszuwerfen.
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Eine massive Strompreissenkung schädigt auch die Energiewende. Die hohen Strompreise und die Erwartung, dass die Strompreise sicher weiter steigen, ist heute mit ganz großem Abstand die Hauptmotivation für die Anschaffung von Photovoltaik-Anlagen durch Bürger*innen. Nach einer massiven Strompreissenkung würde ein großes Segment kleiner und mittlerer Photovoltaik-Anlagen unrentabel und auch die psychologische Motivation dafür würde entfallen.
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2.) SCHWERER STRATEGISCHER FEHLER
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Die Senkung der EEG-Umlage müsste voll aus dem Bundeshaushalt bezahlt werden. Das heißt, künftig würde der Stromverbrauch einschließlich Stromverschwendung de facto direkt aus dem Bundeshaushalt bezuschusst werden.
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Im Dringlichkeitsantrag D-01 Zeile 256 steht: „Mittelfristig finanziert sich die Maßnahme durch die Einnahmen aus dem CO2-Preis.“
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Der Hintergrund ist, dass wir Grüne uns schon länger dafür einsetzen, dass künftig ein ambitionierterer CO2-Preis eingeführt wird und dass die Einnahmen aus dem CO2-Preis an die Bürger*innen zurückgegeben werden sollen. Für den Rückfluss an die Bürger*innen wurde die Senkung der EEG-Umlage oder eine direkte Zahlung an alle Bürger*innen diskutiert. Grüne Beschlusslage ist, die Einnahmen aus dem CO2-Preis über hauptsächlich über eine direkte Zahlung an alle Bürger*innen sowie über eine maximale Senkung der Stromsteuer zurückgegeben.
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Es kann durchaus diskutiert werden, unser beschlossenes Konzept zum CO2-Preis zu ändern, aber nicht unter dem Zeitdruck eines Dringlichkeitsantrags.
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Auf jeden Fall wäre es politisch äußerst ungeschickt, die EEG-Umlage jetzt schon zu senken und dann später die Einnahmen aus dem CO2-Preis dafür zu verwenden. Es wird schwierig werden, für einen klimawirksamen höheren CO2-Preis die Akzeptanz der Bevölkerung zu gewinnen. Dies geht nur, wenn die Bürger*innen spüren, dass die Einnahmen an die Bürger*innen zurückfließen. Wenn wir aber jetzt schon die EEG-Umlage senken, haben wir das Pulver verschossen. Wenn wir dann in den nächsten Jahren den CO2-Preis erhöhen wollen, spüren die Bürger*innen keinen Rückfluss mehr. Die Strompreise wären dann schon längst gesenkt. Der höhere CO2-Preis würde dann als reine Belastung wahrgenommen. Eine jetzige Senkung der Strompreise blockiert dann unser Vorhaben für einen stärkeren Klimaschutz! Das wäre ein schwerer strategischer Fehler.
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3.) ZERSTÖRUNG DES GRUNDPRINZIPS DES EEG
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Das Grundprinzip des maßgeblich von uns geschaffenen Erneuerbaren-Energien-Gesetzes, das soeben 20 erfolgreiche Jahre Jubiläum feiert, ist:
Die Mehrkosten erneuerbaren Stroms werden über die EEG-Umlage auf den gesamten Strom umgelegt. Das kostet den Staatshaushalt keinen Cent und nur dadurch hat das EEG 20 Jahre überlebt.
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In vielen Ländern, in denen mit staatlichen Mitteln die Erneuerbaren in großem Umfang gefördert wurden, ist es schon passiert, dass die Förderung irgendwann total ausgebremst wurde. Wenn man die Förderung von der Staatskasse abhängig macht, ist man dem Auf und Ab der Staatsfinanzen und der Regierungsfarbe ausgeliefert, und irgendwann kommt eine Regierung, die das Geld wieder anders verteilen oder die das Ganze sowieso stoppen will. Mit dem genialen Umlagemechanismus des EEG ist der Staat aus der Schusslinie. Politiker, die einigermaßen wohlwollend oder auch nur bequem sind, können sich zurücklehnen und gegenüber populistischen Forderungen sagen: „Ja, liebe Leute, wir verstehen Euch, die Strompreise sind hoch, aber wir als Staat können leider nichts an der EEG-Umlage ändern, denn damit werden vor allem die bisher gebauten Anlagen finanziert und das ist unwiderruflich gesetzlich garantiert.“ Dass das EEG schwarz-gelbe und schwarz-rote Regierungen zumindest im Kern überstanden hat, liegt nur an dieser Konstruktion. Sonst wäre es früher und massiver geschleift worden.
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Wir gehen Zeiten entgegen, in denen durch Rezession, die riesigen staatlichen Rettungspakete und die internationale Solidarität der Bundeshaushalt unter Druck gerät. Wenn wir ausgerechnet in diesem Moment die Förderung der Erneuerbaren Energien vom Bundeshaushalt abhängig machen, hauen wir eine dicke Kerbe in den Stamm der Energiewende, so dass sie beim nächsten Sturm umkippt.
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Bisher haben nur ausgewiesene Gegner der Energiewende und konservative Populisten das gefordert, was jetzt unausgegoren aus unseren Reihen vorgeschlagen wurde.
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Hinzu kommt, dass durch die Umstellung von Umlage auf Staatsfinanzierung, wie in ganz geringem Umfang jetzt schon von der Bundesregierung geplant, das EEG in wesentlichen Punkten europarechtlich zur Beihilfe wird, und damit nimmt sich die deutsche Politik die Möglichkeit, die deutsche Erneuerbaren-Förderung ambitionierter zu gestalten als die EU-Vorgaben. Auch wenn momentan in Brüssel teilweise mehr vorwärts gedacht wird als in Berlin, kann das in Zukunft durchaus umgekehrt sein. Hier wird sehr langfristig eine Bremse für die nationale Klimapolitik eingebaut, die auch die Möglichkeiten einer grün angetriebenen Koalition einschränkt.
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4.) DISKUSSION DER BEGRÜNDUNG FÜR EINE SENKUNG DER EEG-UMLAGE
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Als einzige Begründung für eine Senkung der EEG-Umlage steht im Dringlichkeitsantrag D-01 Zeile 253: „Das setzt langfristig ökologisch richtige Anreize, denn wir brauchen die Elektrifizierung
weiterer Sektoren.“
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Gemeint sind Elektroautos, Wärmepumpen, Wasserstoff-Anwendungen. Diese Bereiche stellen nur einen kleinen Teil des gesamten Stromverbrauchs dar. Um diese Bereiche zu fördern, wäre eine allgemeine Strompreissenkung ein völlig ineffizientes Mittel. Das wäre so, um ein nettes Beispiel zu nehmen, wie wenn man Auberginen fördern möchte und deshalb die Mehrwertsteuer auf alle Gemüse abschafft.
Die Einführung der E-Mobilität krankt nicht am Strompreis sondern an einer Reihe anderer Probleme, vor allem den hohen Anschaffungskosten und der Reichweitenangst. Außerdem wird sich noch zeigen, inwieweit die Elektromobilität trotz diverser Nachteile Teil der Verkehrswende ist. Da sollte es zumindest keine Ausnahme von der ökologischen Preiswahrheit bei den Energiekosten geben. Gleiches gilt für die Wärmepumpe im Vergleich zu Alternativen.
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Für die E-Mobilität und auch für Wärmepumpen und Wasserstoff-Anwendungen kann man gezielte Förderungen machen statt ganz allgemein den Stromverbrauch zu subventionieren.
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Die Subventionierung des Stromverbrauchs wäre eine Gießkanne, bei der hauptsächlich das Unkraut gegossen wird!
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Hermann Schrag, KV Pfaffenhofen
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Entwurf Änderungsantrag Stand 28.4.2020 8h
Axel Horn:
Besser kann man es nicht formulieren.
Lieber Hermann, bitte stelle einen formalen Änderungsantrag mit einem konkreten alternativen Formulierungsvorschlag, so dass dieser unterstützt und angenommen werden kann. Ich glaube nicht, dass eine solche Änderung alleine aufgrund einiger Kommentare zustande kommt.
Hermann Schrag:
herzlichen Dank für Deine Unterstützung! Leider darf ich als einfaches Mitglied keinen Änderungsantrag stellen. Um überhaupt einen Änderungsantrag stellen zu können brauchen wir z. B. 3 Mitglieder des Länderrats oder einen Landesvorstand oder eine BAG. Bitte sprecht alle Aktiven an, die Ihr kennt, damit in der Kürze der Zeit die entscheidenden Personen davon erfahren. Danke!
H. Julius Schlosser:
ich hoffe Du hast Erfolg. Leider bin ich nur einfaches Mitglied im KV Gießen..
Herzlichen Gruß
Julius
Andreas Herzog:
Axel Horn:
was nützt die schönste Begründung, wenn es keinen formalen Änderungsantrag gibt?
Ich habe deshalb - als einfaches Mitglied - einen solchen gestellt. Je mehr Unterstützung dieser bekommt, desto weniger kann man diesen aus formalen Gründen unter den Tisch fallen lassen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn dieselbe lange Begründung von Hermann auch dort nochmal in den Kommentaren kommt.
Danke!
Mit basisgrünen Grüßen
Axel
https://antraege.gruene.de/1LR20/Eindaemmung_Erholung_und_Erneuerung-4466/7099
Heide Kuckelkorn:
Bin leider auch nur einfaches Mitglied an dieser Stelle.
Hermann Schrag:
hermann.schrag@t-online.de
Claudia Bacmeister:
Godje Jeannot:
Monika Spitz-Valkoun:
Ken Oduah:
Rüdiger Höwler:
Andrea Hecking:
Bernd Guilliard:
Katrin Brunke, KV Mainz:
Am Beispiel der Automobilindustrie kann die Pandemie des Coronavirus zu einer sehr großen Dynamisierung der Transformation der Industrie hinein in die sozial ökologische Marktwirtschaft führen, wenn wir die Bürger*Innen offensiv mitnehmen!
Wegen des Ersatzes des Verbrennungsmotors durch den Elektromotor steht die Autoindustrie schon vor der Coronakrise vor einem immensen Strukturwandel. An der einfachen Betrachtung des Verbrennungsmotors und E-Motors wird deutlich, dass eine Vielzahl der Teile in der Wertschöpfungskette des Verbrennungsmotors einfach wegfällt:
• Der Antriebsstrang
• Das Getriebe
• Die Einspritzanlage
• Das Kühlsystem
• ….
Damit entfallen im Montageprozess und in der Lieferkette ganze Fertigungsprozesse bei den Automobilherstellern und Zulieferern. Insbesondere die wirtschaftlichen Geschäftsmodelle der Zulieferunternehmen sind in einer großen Breite in Kürze nicht mehr vorhanden. Die Pandemie beschleunigt diese Veränderung noch aufs Schärfste, da die Nachfrage der Konsumenten nach neuen PKW´s erheblich einbricht.
Hieraus wird in unmittelbarer Kürze nach Öffnung des SHUT DOWNS Arbeitslosigkeit in Millionenhöhe eintreten.
Um welche Arbeitnehmer handelt es sich eigentlich dann?
Entwicklungsingenieure, Produktionsingenieure, Monteure, Marketingmitarbeiter, Sales-Personal, Controller, Kaufleute. Alle mit guter bis sehr guter Qualifikation in ihrem bisherigen Umfeld.´
Sie wollen schnellstmöglich in neue erfolgreiche Unternehmen wechseln!
Hier müssen die großen Sorgen der Bürger*Innen aufgenommen werden und gezeigt werden, dass Finanzmittel in großem Umfang für eine Infrastrukturoffensive bereitgestellt werden. Den Bürgern muss vermittelt werden, dass durch diese Infrastrukturoffensive mit den zugehörigen politischen Rahmenbedingungen neue Märkte entstehen, die wirtschaftliche Geschäftsmodelle für neue erfolgreiche Betriebe schaffen. Neue erfolgreiche Unternehmer im Mittelstand werden gebraucht! Neue erfolgreiche Unternehmer sind froh, wenn sie qualifizierte Kräfte auf dem Arbeitsmarkt finden und sie in ihren Unternehmen für die neue Aufgaben weiterbilden.
Die Infrastrukturoffensive kann alle gesellschaftlichen Bereiche umfassen, dort wo es um die Daseinsvorsorge geht mit staatlicher Verantwortung und sonst unter der Verantwortung der Unternehmen.
Gleichzeitig kann die Politik die Infrastrukturoffensive mit politischen Maßnahmen ressourcenschonend sozial ökologisch ausrichten.
1. Darlehensförderung für Investitionen (100% haftendes staatl. Kapital)
2. Ein privater Bürgerfonds stellt Eigenkapital zur Verfügung
Verzinsung und Haftung übernimmt der Staat
3. Schrittweise Einführung eines angemessenen CO2-Preises
4. Zuschüsse des Staates für Investitionen in ressourcenschonende Märkte
5. Vorgaben und Richtlinien für neue Produkte und Dienstleistungen
z.B. alle Produkte müssen repairfähig und vollständig recycelbar sein
6. Absicherung der Nachfrage für einen Zeitraum von 20Jahren für
Unternehmen der neuen resourcenschonenden Märkte.
7. . . .
So können die Bürger auf einen doppelten Effekt vertrauen:
Politik und Gesetzgeber kümmern sich in großem wirkungsvollem Umfang um die Arbeitnehmer, die vor der Arbeitslosigkeit stehen und gleichzeitig entstehen erfolgreiche Mittelstandsunternehmen mit langfristiger Perspektive, die in der sozial ökologischen Marktwirtschaft erfolgreich sind.
Den Klimaschutzzielen bis 2030 und 2050 kommen wir so entscheidende Schritte näher!
Katrin Brunke, KV Mainz
Email: KatrinBrunke@outlook.com
Ingo Stuckmann:
Wir haben in der BAG-Energiesitzung in der selben Woche schon darauf hingewiesen, dass damit das EEG europarechtlich zur Beihilfe wird und der Fortbestand damit gefährdet ist.
Ich gehe davon aus, dass der Buvo das deshalb weiss.
Beschlusslage ist (WKF07, Klimabeschluss Bielefeld 2019):
1) dass das Geld aus der CO2-Bepreisung als Energiegeld an alle zurückgegeben wird, sowie Senkung der Stromsteuer (Zeile 251ff)
2) feste Einspeisevergütung für Bürgerenergie, Ausschreibungen haben sich aus Ausbau-Bremse erwiesen (Zeile 415, 486)
Also genau das Gegenteil: Wir wollen das EEG erweitern und insbesondere die Fehler der Bundesregierung korregieren (Ausschreibungen und damit Bildung eines Oligopols der Großen / Verlust der Akteursvielfalt v.a. der Bürgerenergie (40.000 Arbeitsplätze Wind, 80.000 Arbeitsplätze Solar).
Wir haben die Sprecher*innen der BAG-Energie aufgefordert mit dem Buvo zu reden. Ich hoffe, das kommt rechtzeitig, wegen der knappen Zeit.
Walter Schüschke KV Hbg. Altona:
Ich unterstütze den Änderungsantrag und jeden Antrag in diese Richtung.
Walter Schüschke, KV Hbg. Altona
Walter Schüschke KV Hbg. Altona:
Ich unterstütze den Änderungsantrag und jeden Antrag in diese Richtung.
Walter Schüschke, KV Hbg. Altona
Michael Brod:
Unternehmen entlastet werden sollen. Damit trifft man aber gerade diejenigen engagierten Bürger*innen und Unternehmen, die die Energiewende durch Investitionen in Photovoltaik und Speicher vorantreiben wollen, da sich diese Investitionen durch Einsparen von Bezugsstrom nicht mehr rechnen. Gerade Investitionen in neue PV und Windkraftanlagen müssen vorangetrieben werden. Durch die Sektorenkopplung brauchen wir bei PV das 8 bis 20-fache der derzeit installierten Leistung. Und das in den nächsten 10 Jahren. Dort werden die in der Automobilbranche frei werdenden Beschäftigten dringend gebraucht. Der Innovationsschub, den es bei der PV gegeben hat, kann und muss sich bei den Speichern wiederholen, die möglicherweise bei den großen PV-Anlagen dort gleich mitgebaut werden, da die Mittagsspitzen bei 8 bis 20-facher Erhöhung durch Speicher abgefangen werden müssen.
Vorschlag: Ein Masterplan Solaroffensive geht Hand in Hand mit einem Zulassungsverbot von Neufahrzeugen (nur PKW?) mit Verbrennungsmotor (auch Hybrid) ab 2025, wobei systematisch die in der Automobilbranche frei werdenden Arbeitskräfte in die Solarindustrie überführt werden.
Zeilen 251-257 müssen gestrichen werden.
Michael Brod, KV Frankfurt am Main
Doris Seibt:
Eher sollte mit rein, dass der Industrie empfohlen wird Wäschtrockner aus dem Produktionsprogramm zu nehmen und der Bevölkerung wieder Platz für das Trocknen der Wäsche im Freien zur Verfügung gestellt wird. Begründung: Das spart Geld und Energie und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Regen (Mikroklima). Jedes Kind lernt schon in der Schule den Kreislauf des Wassers kennen, anhand von nasser Wäsche auf der Leine im Freien getrocknet. Hiermit wäre ein kleiner Schritt in die richtige Richtung getan.
Diplom-Agrar-Ing.
BAG Landwirtschaft
KV Ebersberg
Doris Seibt
Ingrid Schley:
Andreas Spaeth:
Axel Horn:
Sektorenkopplung bedeutet nicht, auch noch den Wärmesektor weitgehend auf elektrische Energieversorgung umzustellen. Im Unterschied zum Verkehrssektor ist der Wärmesektor physikalisch nicht auf exergetisch hochwertige Energie (wie Strom, Brennstoffe und Hochtemperaturwärme) angewiesen, sondern kann im Gegenteil die Niedertemperatur(ab)wärme aus Power-to-Gas und Stromerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung verwerten und in Ergänzung die flächeneffiziente Solarthermie nutzen. Die Sektorenkopplung muss die Erzeugungslücken von Wind- und Sonnenstrom schließen und nicht vergrößern.
Oliver Aust, KV Uckermark:
Axel Horn:
https://antraege.gruene.de/1LR20/Eindaemmung_Erholung_und_Erneuerung-4466/7099
Holger Berg:
Speicherlösungen.
Ulrike Sparr:
Andererseits muss man wissen, dass neuere Offshore-Windanlagen bereits auch ohne EEG-Förderung wirtschaftlich betrieben werden können und gebaut werden.
Ich denke, man muss den Vorschlag, die EEG-Umlage zu senken, im Kontext der übrigen Vorschläge des BuVo-Antrags sehen. Dann wird deutlich, dass es nicht darum geht, einfach nur durch die Senkung der Umlage den Stromverbrauch zu fördern, sondern dass hier ein schnell und einfach zu handhabendes Instrument gesehen wird, mit dem sich Effekte im Sinne einer wirtschaftlichen Erholung besonders für mittelständische Betriebe und einkommensschwache Haushalte erzielen lassen. Die Förderung CO2-freier Verfahren soll auf andere Weise gefördert werden. Es erschließt sich mir allerdings nicht, weshalb nur Rechenzentren dabei unterstützt werden sollen, ihren Stromverbrauch zu senken. Das finde ich etwas zu kurz gesprungen.
Die etwas später (ab 2021) einsetzende Gegenfinanzierung der EEG-Umlagenabsenkung durch den CO2-Preis halte ich für nicht so dramatisch angesichts dessen, dass momentan sowieso sehr viel Geld als Schulden aufgenommen werden muss.
Schwieriger ist die Frage, ob damit das System der EEG-Umlage im Ganzen in Frage gestellt wird. Formal ist das nicht so, aber die Senkung um 5 ct (von aktuell ca. 6-7 ct) ist schon ein starkes psychologisches Signal, besonders wenn es von den Grünen kommt.
Ob und wie sich die EU-Beihilfeproblematik umgehen lässt, falls der Umlagetopf durch Gelder aus der CO2-Bepreisung nachgefüllt wird, überschaue ich gerade nicht.
Ich frage mich allerdings, ob sich so ein schneller und allgemeiner Effekt, wie hier vorgesehen, nicht auch durch die Senkung der Stromsteuer erreichen ließe.
Alles in allem: der gesamte Antrag ist offenbar nicht an allen Punkten bis ans Ende gedacht, andererseits soll er ja auch „nur“ eine Orientierung darüber geben, wohin die Grünen im Rahmen der notwendigen wirtschaftlichen Förderungsmaßnahmen wollen. Die Positionierung zur EEG-Umlage ist etwas für „Feinschmecker“, die aber in der Tat eine für uns schwierige psychologische Wirkung entfalten könnte.
Den Absatz, wie vorgeschlagen, zu streichen (Z. 251-257), finde ich auch falsch, denn die Grünen sollten sich schon zu dieser Problematik äußern.
Ich bin nicht antragsberechtigt, aber vielleicht gibt es ja unter den Antragsberechtigen Zustimmung für den folgenden Satz: „Das System der staatlich induzierten Preisbestandteile (SIP) beim Strom ist in Teilen für die Energiewende kontraproduktiv. Netzentgelte und EEG-Umlage wollen wir dort senken, wo sie der Energiewende dienen, in dem z.B. erneuerbarer Strom durch neue Speichertechnologien flexibel einsetzbar gemacht wird.“
Axel Horn:
sicher ist auch etwas Verständnis für die Position des BuVo nötig, aber "gut gemeint" ist keine Hilfe. Wenn Strom pauschal durch Senkung der EEG-Umlage billiger wird, rechnen sich effizientere Technologien nicht. Wenn dadurch der Stromverbrauch nach oben schnellt, erreichen wir weder das eigene Ziele "100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien zur reinen Elektrizitätsversorgung, die wir 2030 erreichen wollen," noch
das "65% Ökostrom bis 2030"-Ziel der Bundesregierung.
Ich bin auch nicht formal antragsberechtigt, aber die Grünen haben nicht nur eine Tradition des Atomausstiegs, sondern auch der Basisdemokratie. Wenn genügend Unterstützungskommentare unter dem Änderungsantrag, die Zeilen 251 bis 257 zu streichen, zusammenkommen, sollte sich dem der Länderrat nicht verschließen.
Die Grünen haben schon eine klare Position zu EEG-Umlage, siehe https://antraege.gruene.de/44bdk/Handeln__und_zwar_jetzt_Massnahmen_fuer_ein_klimaneutrales_Land-26580
Sonnige Grüße Axel
Heinz Rudolf Umlauf:
Stromverbrauch gehört in unserer Gesellschaft zur Daseinsvorsorge eines jeden Menschen!
Ein Sockelbetrag von z.B. 20.000 kWh/a je Zählerplatz oder Haushalt muss ganz günstig sein, das ist sozial.
Ein Stomverbrauch darüber geschieht nicht zum Lebenserhalt sondern zu gewerblichen Zwecken und wird sich im Produktpreis niederschlagen - und hier setzt dann die dann die Marktwirtschaft ein.......
Ingo Stuckmann:
https://antraege.gruene.de/1LR20/Eindaemmung_Erholung_und_Erneuerung-4466/7099
Rüdiger Höwler:
Was sinkende Strompreise bzw. die Absenkung der EEG-Umlage bewirken werden:
1. Es ist zu befürchten, dass diese Maßnahme nicht nur zu höheren Stromverbrauch, sondern auch zu höheren Energieverbrauch insgesamt führen wird. Denn inwiefern die gewünschte Sektorkopplung dabei greift, ist völlig ungewiss. --> Führt also ins genaue Gegenteil, was wir eigenglich erreichen wollen!
2. Investitionen in Energieersparnis und -Effizienz lohnen sich weniger bis gar nicht, wenn der Strompreis entsprechend gesenkt wird --> Ist das genaue Gegenteil war wir eigentlich erreichen wollen!
3. Investitionen in Eigenerzeugung und -Verbrauch aus PV / Windkraft / thermische Solar ... lohnen sich weniger bis gar nicht, wenn der Strompreis entsprechend gesenkt wird --> Ist das genaue Gegenteil war wir eigentlich erreichen wollen!
4. Der größte Teil der Stromerzeugung erfolgt noch immer fossil / nuklear. Wenn wir jetzt mit dieser Maßnahme den Stromverbrauch durch sinkende Preise puschen und dabei gleichzeitig Investitionen in Energieeffizienz und den Ausbau in EE (Eigenverbrauch Privat, Gewerbe + Industrie) unattraktiv machen, wird das auch noch lange so bleiben. Somit fördern und erhalten wir aus Steuermitteln den Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken bis wirklich in die Mitte der 40er Jahre. Die Energiekonzerne werden es uns danken.
5. Widerspricht unserer Forderung, fossile Brennstoffe nicht mehr zu subventionieren. Denn ein großer Teil der Stromerzeugung erfolgt noch immer fossil.
6. Ausgerechnet die EEG-Umlage senken? Damit sendet man ein Signal an diejenigen aus, die es schon immer wussten: Grüner Strom ist zu teuer und hat den Strompreis in die Höhe getrieben. Genau das wird dann auch in den Medien breit getreten. Dass das eben nicht so ist, versuchen wir nun schon fast seit 10 Jahren zu erklären. Meist vergebens. Warum sollte uns das jetzt besser gelingen, wenn uns vorgehalten wird: "Seht ihr nun, was ihr mit eurem grünen Strom angerichtet habt. Jetzt müsst ihr Steuermittel aufbringen, um dieses Desaster zu kaschieren."
7. Führt zur völligen Demontage des eigentlich super Konzeptes des EEG. Energieerzeugung in Bürgerhand, wie es ursprünglich gedacht war. Was Union, FDP und SPD bisher noch nicht ganz geschafft haben, erledigen wir dann halt jetzt mit dieser Forderung.
Nein, es tut mir Leid. Diese Forderung führt uns in eine völlig falsche Richtung! Deshalb muss diese Passage ersatzlos gestrichen werden.
Sicher gäbe es eine Reihe von guten Alternativ-Vorschlägen, die man hier anführen könnte. Dafür ist nun aber die Zeit zu knapp, um auch diese noch auf Herz und Nieren zu prüfen. Gerade in diesem wichtigen Thema können wir uns einfach keine Schnellschüsse erlauben.
Edith Ailinger:
Es ist gut, dass thematisiert wird, dass die Corona-Krise die Stärken und Schwächen unseres Gesundheitssystems offenlegt.
Im weiteren Text würde ich folgende Verbesserungen vorschlagen:
Unser Gesundheitswesen verfügt über ein gut ausgebautes System der
Diagnostik, eine im europäischen Vergleich gute ambulante und stationäre Akutversorgung mit zahlreichen Intensivbetten und eine gute technische Ausstattung. Zugleich ist aber deutlich
geworden, dass insbesondere bei der personellen Situation in der Pflege, im Öffentlichen Gesundheitsdienst, bei der digitalen Vernetzung sowie bei der Beschaffung und Bevorratung von Schutzausrüstung erhebliche Defizite bestehen, die behoben werden müssen. In der Krise hat sich gezeigt, wie wichtig die reibungslose Zusammenarbeit zwischen stationärem und ambulantem Bereich und Öffentlichem Gesundheitsdienst ist. Diese Zusammenarbeit muss in der Zukunft weiter ausgebaut werden.
Begründung:
Es geht nicht nur um Diagnostik und intensivmedizinische Versorgung von Covid-19 Patient*innen. 85% der Covid-19 Patient*innen werden von Hausarztpraxen versorgt. In der Lombardei wurde die Situation derart katastrophal, weil durch die rechtsnationale Lega nord über Jahre das Krankenhaussystem privatisiert und heruntergewirtschaftet wurde. Gleichzeitig gibt es kein organisiertes handlungsfähiges ambulantes System. Patient*innen liefen daher sofort in den Krankenhäusern zusammen und viele haben sich oft erst dort - dicht gedrängt in engen Notaufnahmen - angesteckt, Hausärzt*innen, die mit Schutzkleidung in die Häuser oder Pflegeheime gehen, Blutentnahmen, Abstriche machen, für Sauerstoffflaschen sorgen, findet man in südeuropäischen Ländern wie Italien und Spanien und selbst in Frankreich kaum. In Deutschland und in den skandinavischen Ländern ist das selbstverständlich. Das Zusammenlaufen in den Kliniken wird so verhindert.
In der Krise werden regionale Kooperationen und eine Arbeitsteilung implementiert, die sehr sinnvoll sind, die aber auch im Regelbetrieb Nutzen für die Patient*innen schaffen. Im Gesundheitswesen darf es nicht um wirtschaftliche Konkurrenz und Marktverdrängung gehen, Konkurrenz darf es nur um die beste Qualität bei der Patientenversorgung geben.
In der Krise hat sich auch gezeigt, wie sehr unser Öffentlicher Gesundheitsdienst unter Personalmangel und Ausstattungsdefiziten leidet. Diese elementare öffentliche Aufgabe muss uns deutlich mehr wert sein, dazu gehört auch die Verbesserung der Kommunikation und Zusammenarbeit mit Kliniken und Niedergelassenen.
Markus Frommann:
Bitte keine Gießkannen Förderung, mehr Unkraut wird nicht benötigt. Bitte gezielte sinnvolle Förderung.
Danke und sonnige Grüße
M. Frommann
Jürgen Trittin:
Ich bin schon verwundert, dass nur die Hälfte des Aufrufs der Vereinten Nationen übernommen werden soll:
"Wir unterstützen die Forderung des UN-Generalsekretärs nach weltweiten
Waffenstillständen."
Guterres hat im Einklang mit allen UN-Hilforganisationen nicht nur einen Waffenstillstand sondern auch eine Ende von Sanktionen gefordert, die die Bekämpfung der Pandemie erschweren. Beispielhaft hier die Erklärung der Hohen Kommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet:
https://news.un.org/en/story/2020/03/1060092
Die von ihr gewählten Beispiele lassen auch keinen Grund erkennen, warum wir das nicht untertstützen sollten. Oder sind wir für die US-Sanktionen gegen den Iran?
Warum also fordern wir, als Partei mit einer starken UN-Orientierung nicht eine Aussetzen aller Sanktionen, die der Hilfe und der Versorgung der Bevölkerung in der Pandemie im Weg stehen?
Grüße
jt
Dorothea Gaumnitz:
Philipp Schmagold:
wir hatten auf der letzten BDK in Bielefeld beschlossen, die Einnahmen aus dem CO2-Preis zur Abschaffung der Stromsteuer zu verwenden und den darüber hinausgehenden Betrag als Energiegeld pro Kopf an alle Einwohner*innen auszuschütten:
Auszug aus dem Beschluss von unserer BDK 2019 in Bielefeld, ab Zeile 251:
"Die Energiesteuern beginnend im Bereich Verkehr und Wärme wollen wir mit einer CO2-Komponente reformieren. Dabei wird parallel ein sozialer Ausgleich eingeführt; alle Einnahmen aus dem CO2-Preis fließen nach Absenkung der Stromsteuer als Energiegeld an jede*n Einwohner*in zurück." Link dazu: https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wirtschaft-Handeln-und-zwar-jetzt-Beschluss-BDK-11-2019.pdf
Der nun vorgelegte "Dringlichkeitsantrag" unseres Bundesvorstandes untergräbt diesen weniger als sechs Monate jungen Beschluss unseres höchsten Entscheidungsgremiums und nimmt das darin gehaltene Versprechen eines Energiegeldes wieder zurück, was auf der formalen Ebene höflich formuliert ein dickes Ding ist und auch auf der inhaltlichen Seite viele Fragen offen lässt und mich nicht überzeugt.
Daher möchte ich alle Delegierten zum Länderrat aufrufen, gegen die Aufrechterhaltung dieses Absatzes zu stimmen und, sollte es nötig sein, den gesamten Dringlichkeitsantrag abzulehnen.
Im Zweifelsfall sollte eine zukünftige BDK darüber entscheiden, ob sie ihren Beschluss vom November 2019 in diesem wichtigen Punkt relativieren möchte oder nicht.
Energiewendefreundliche Grüße!
Philipp
Andreas Maurer:
Carsten Jansing:
Carsten Jansing:
Marco Neef (KV Mainz, LAG RLP Energie, Ökologie und Abfallwirtschaft :
Jörg Dengler:
Trotz der Vielzahl der Äußerungen zugunsten einer Streichung des Vorstoßes, die EEG-Umlage zu entlasten, bin ich von den vorgebrachten Argumenten überhaupt nicht überzeugt.
Ausschlaggebend ist für mich
1. Die Energiepreiserhöhung durch die CO2 Abgabe muss aus meiner Sicht möglichst unmittelbar kompensiert werden, um z.B. nicht zu einer zusätzlichen Belastung der Verbraucher*innen zu führen. Dies würde insbesondere die notwendige deutliche weitere Anhebung der CO2 Bepreisung diskreditieren.
2. Die durch Strommarktdesign und Ausnahmeregeln künstlich überhöhte EEG-Umlage signalisiert (gewollt) den Bürger*innen jeden Monat auf der Stromrechnung, dass die Erneuerbaren "unbezahlbar seien" .
3. Noch schlimmer: durch den Corona-bedingten Konjunktureinbruch droht eine drastische Erhöhung der EEG-Umlage.
4. Im politischen Berlin ist die Absenkung der EEG-Umlage durch Steuermittel und CO-Steuer auf der Agenda. In diesem Kontext ist der Vorstoß ds BuVo notwendig und richtig und "lesbar".
Näheres dazu und auch zu der eher nicht bestehenden Gefahr, den EU-Subventionsregeln zu unterliegen, könnt ihr dem verlinkten Beitrag des Vereins CO2-Abgabe e.V. entnehmen.
https://co2abgabe.de/2020/04/28/energiepreisentlastungen-und-buerokratieabbau-als-nachhaltiger-konjunkturmotor/
Mit grünen Grüßen
Jörg Dengler
Sprecher der LAG Energie BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Baden-Württemberg
Delegierter BAG Energie BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Axel Horn:
Deine Argumente überzeugen nicht.
zu 1: Es gibt keine Energiepreiserhöhung durch eine CO2-Abgabe ab dem 1. Juli 2020.
Im Gegenteil gibt es eine Entlastung der Vielverbraucher fossiler Energien durch den kollabierten Ölpreis. Sollen wir deshalb ab 1. Juli die EEG-Umlage verdoppeln?
zu 2: Fehler im Strommarktdesign und Ausnahmeregeln dürfen nicht auch noch durch Steuermittel aus der CO2-Abgabe subventioniert werden.
zu 3: Die Erhöhung der EEG-Umlage durch in letzter Zeit häufig gefeierte hohe Anteile von Wind- und Sonnenstrom im Strommix darf nicht durch pauschales Anheizen des Stromverbrauchs kompensiert werden. Sonst kommen wir auf dem Weg zu 100% Ökostrom nicht voran. Wir müssen gezielt Power-to-Gas Anlagen, Batteriespeicher und sonstige Verbraucher, die nur bei sehr hohem Anteil der Erneuerbaren Energien im Strommix einschalten, von der EEG-Umlage befreien.
zu 4: Nur weil von Seiten der Bundesregierung "etwas im Busch ist", können wir als Grüne so eine Fehlentwicklung doch nicht auch noch als eigene Idee verkaufen.
Sonnige Grüße
Axel
Andreas van Baaijen:
danke dass Sie hier intervenieren! Auch ich halte den Vorschlag für irritierend und falsch.
Leider fällt den Grünen zur Corona-Krise wenig Vernünftiges ein. Umso schlimmer die Unvernunft diese Forderung.
Viel Erfolg!
Mario Hüttenhofer:
"Wir wollen für die Bürger*innen und insbesondere mittelständische Unternehmen den Strompreis senken, indem die EEG-Umlage ab dem 1. Juli 2020 um fünf Cent je Kilowattstunde reduziert wird. Das setzt langfristig ökologisch richtige Anreize, denn wir brauchen die Elektrifizierung weiterer Sektoren. Bis Ende 2021 kann damit zudem ein Kaufkraft-Effekt von 22 Milliarden Euro erreicht werden. Mittelfristig finanziert sich die Maßnahme durch die Einnahmen aus dem CO2-Preis."
Grund:
Ich teile die Rationale des BuVo nicht und schliesse mich den vielen Vorrednern hier an. Dieser Schnellschuss sollte dringendst überdacht werden.
Hinzu kommt und das halte ich für grundlegend:
Die BDK, das höchste Organ der Partei hat erst vor 6 Monaten am 16.11.2019 eine damit unvereinbare Entscheidung gefällt. Insbesondere hat die Versammlung entschieden, dass die CO2-Steuer zu 100% an die Einwohner ausgeschüttet werden soll und höchstens zur Reduzierung der Stromsteuer verwendet werden darf. Das schliesst eine Verwendung der Mittel zur Finanzierung von Einspeisevergütungen aus. Diese Beschlusspassage ist im übrigen auch in Corona Zeiten ein gutes Mittel die Kaufkraft der Bevölkerung zu fördern!
Nachzulesen hier:
https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wirtschaft-Handeln-und-zwar-jetzt-Beschluss-BDK-11-2019.pdf
Zitat aus dem Beschluss:
"Die Energiesteuern beginnend im Bereich Verkehr und Wärme wollen wir mit einer CO2-Komponente reformieren. Dabei wird parallel ein sozialer Ausgleich eingeführt; alle Einnahmen aus dem CO2-Preis fließen nach Absenkung der Stromsteuer als Energiegeld an jede*n Einwohner*in zurück."
Ich bitte den BuVo und den Länderrat diesen Beschluss zu achten.
Viele Grüße, Mario Hüttenhofer
KV Konstanz, LAG Sprecher WiFiSo BaWü
Ingo Stuckmann:
Die EEG-Umlage wird um 5 cent gesenkt und mit Steuern subventioniert.
Das EEG ist dann einen EU-Beihilfe.
Die Bundesregierung muss in Brüssel eine Beihilfe-Genehmigung einholen.
Sie tut es nicht (siehe 52GW Deckel!!!)
wir kriegen eine Stromlücke (Ohne Einstieg, kein Ausstieg).
Kohleaussteig wird verschoben (oder Gaseinstieg).
Wir schaffen die 2030 Klimaziele nicht.
CDU: "Ihr habt es doch mitgetragen!
Wieso wollen wir das EEG völlig ohne Grund gefährden?
Wir brauchen diesen Änderungsantrag.
Hermann Schrag:
Zur Info der Stand vom 1.5. um 0:05:
Nach intensiven inhaltlichen Diskussionen in der BAG Energie hat das Sprechteam der BAG Energie einen Weg gefunden für einen satzungskonformen Weg zu einem Änderungsantrag. Alle stimmberechtigten (!) Mitglieder der BAG Energie sind aufgerufen, bis 1.5. um 11:00 intern abzustimmen. Bei positivem Ausgang wird von 3 stimmberechtigten Delegierten für den Länderrat ein (neuer) Änderungsantrag gestellt.
Mein besonderer Dank geht auch an Eike Hallitzky, Landesvorsitzender der bayrischen Grünen, der als Delegierter im Länderrat uns unterstützt.
Herzliche Grüße und vielen Dank für Euer Engagement
Hermann Schrag, KV Pfaffenhofen
Hermann Schrag:
Der offizielle Änderungsantrag, die Senkung der EEG-Umlage zu streichen, wurde von Carolin Schenuit (Sprecherin BAG Energie) eingereicht.
https://antraege.gruene.de/1LR20/Eindaemmung_Erholung_und_Erneuerung-4466/7207
Herzliche Grüße und vielen Dank für Eure Unterstützung
Hermann Schrag, KV Pfaffenhofen, Initiator des Änderungsantrags
Claudia Bacmeister:
Dieter HEINRICH:
Und ich verstehe e i n e s ganz und gar nicht:
Der Länderrat steht im Zeitablauf ungefähr mittig zwischen den jährlichen BDKen und hat ausdrücklich die Aufgabe, politische Beratungen / Beschlüsse zu fassen, die sich auf die a k t u e l l en gesellschaftlichen und politischen Problemlagen beziehen - bis die bereits terminierte BDK als übergeordnete Instanz diskutieren und beschließen wird.
Der vorgelegte Leitantrag beinhaltet in weiten Teilen Formulierungen, die mir aus dem bestehenden und aus der Diskussion zum neuen Grundsatzprogramm bekannt sind = eine knappe Erinnerung daran wäre völlig ausreichend gewesen. So entsteht der Eindruck, der BV nimmt die Gelegenheit wahr, um Grundsatz-positionen festzuklopfen, deren Diskussion noch läuft und deren Beschlussfas-sung einer ordentlichen BDK vorbehalten ist.
Damit einher geht aus meiner Wahrnehmung zugleich ein Analyse-Defizit bei den Vorlaufprozessen der Pandemie und bei den bisher erkennbaren Vorgängen. Daraus ergibt sich dann folgerichtig ein deutlicher Mangel bei den Dokumentations- und Auswertungserfordernissen, sprich was zwingend geschehen muss, um für die nächste Pandemie vorbereitet zu sein. Dazu gibt es zwar verschieden Aussagen, aber sie sind mir viel zu schwammig - Formal-Kriterium: kein e i n z i g e s Mal finde ich den Begriff >PANDEMIEPLAN< in den ganzen umfänglichen Formulierungen. Mitten In CORONAzeiten ist dieses Instrument der Dreh- u. Angelpunkt - und es lag auf allen Ebenen friedlich in den Schubladen. Inhalts-Kriterium: Alle Pandemiepläne müssen künftig die Kapitel >Familie-Kinder-Kita-Schule-Spielplätze< enthalten. Wer tritt offensiv dafür ein?
Fazit:
Ich werde meine Absicht, mich mit Redebeitrag zu beteiligen, fallen lassen - und auch nur punktuell in die Debatte reinhören. Die >offiziellen< Reden schenke ich mir weg. erwarteter Verteidigungsbemühungen dieses inhaltlich und zeitlich verunglückten Leitantrages. Schade drum.....
Rüdiger Höwler:
Strom ist kostbar
Dieser Grundsatz muss auch in Zukunft gelten. Eine so drastische Senkung der Strompreise führt zu sorglosen Umgang mit diesem kostbaren Gut. Folge: Kohle bleibt länger im Netz.
Energieeffizienz muss sich lohnen
Bei Investitionen in Energieeffizienz geht es um jeden zehntel Cent. Wird der Strompreis so drastisch gesenkt, verschieben wir die Schwelle der Rentabilität für Investitionen in Energieeffizienz oder Eigenversorgung aus Erneuerbaren so weit nach oben, dass nahezu alle Projekte, die sich heute lohnen würden, dann obsolet werden. Wollte man dennoch auf dieses Potenzial nicht verzichten, müsste man zusätzliche Milliarden nachschieben, um hier künstlich Anreize zu schaffen.
EEG ist schuld an hohen Strompreisen
Für alle Gegner der Energiewende ist diese Forderung ein gefundenes Fressen. Ich sehe schon die Überschriften: Die Grünen wollen mit Steuermilliarden ihre desaströse Energiepolitik vertuschen. Grüner Strom ist unbezahlbar! Wir haben es schon immer gewusst. Gegen so eine Kampagne sehen wir sehr schnell ganz alt aus. Schon gegen all die anderen Kampagnen aus diesem Lager hatten wir es nicht geschafft, sauber heraus zu kommen. Das aber wird uns derart um die Ohren fliegen, dass es nur so kracht. Diesen Vorwurf aus dem Weg zu räumen dürfte noch ungleich schwerer sein.
Michael Jahn:
Alex Paeffgen :